Bayern-Fans folgen Beispiel von Uli Hoeneß
Der FC Bayern verliert sein Bundesligaspiel gegen Werder Bremen. Die Südkurve positioniert sich währenddessen politisch – ganz nach dem Vorbild von Uli Hoeneß.
München – Es sind turbulente Tage rund um die bayerische Landeshauptstadt und den FC Bayern München. Am Freitag verabschiedete sich der deutsche Rekordmeister in einer emotionalen Trauerfeier von Allianz Arena, nur um sich zwei Tage später an gleicher Stelle gegen Werder Bremen zu blamieren.
Südkurve des FC Bayern positioniert sich gegen Rechtsruck
Abseits vom sportlichen Offenbarungseid sorgten die Anhänger der Münchener für die ein oder andere Botschaft – unter anderem bekam Thomas Tuchel sein Fett weg. Die Südkurve setzte während der Partie allerdings auch ein politisches Statement.
In der ersten Halbzeit wurde mehrere Banner ausgerollt, auf denen stand: „Wenn die Parteien der Mitte der AfD nach dem Mund reden, rückt das Land nach rechts. Wer hätte es gedacht? Rechtsruck stoppen – AfD bekämpfen!“ Die Südkurve in der Allianz Arena gilt als politisch engagiert und wurde vom DFB schon mit dem Julius-Hirsch-Preis ausgezeichnet. Der Grund dafür: Die Schickeria, der Meinungsführer in der Bayern-Kurve, ehrte 2008 und 2014 ihren ehemaligen jüdischen Präsidenten Kurt Landauer.
Bayern-Ikone Hoeneß will AfD nicht dabeihaben
Mit dem neuesten politischen Statement dürften die Bayern-Anhänger auch ihrem Patriarchen Uli Hoeneß aus der Seele sprechen. Der FCB-Ehrenpräsident zeigte auf der Beckenbauer-Trauerfeier ebenfalls klare Kante gegen die AfD.
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Hoeneß sagte am Freitag: „Und wer weiß noch, wie viele Tausende mit der schwarz-rot-goldenen Fahne durchs Land (während der WM 2006; Anm. d. Red.) gefahren sind. Weil sie stolz waren auf unser Land. Meine sehr verehrten Damen und Herren, da müssen wir wieder hinkommen in unserem Land, dass alle stolz sind“. Dann wurde er deutlich: „Die AfD möchte ich aber nicht dabei haben.“
Demo gegen Rechts in München muss abgebrochen werden
Während der Partie in der Allianz Arena fand in München die Demo gegen Rechts statt. Wegen zu hohen Andrangs musste sie sogar abgebrochen werden. Die Polizei sprach von über 100.000 Teilnehmern. Auch wenn es sportlich nicht läuft: die Fans des FC Bayern und die Bürger Münchens scheinen bei diesem Thema zumindest zusammenzustehen. (kk)