Ehemaliger Sat.1-Moderator erkrankt mit Anfang 50 an Alzheimer: Fünf Alarmsignale für Frühdemenz

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Schätzungsweise fünf Prozent aller Alzheimer-Patienten in Deutschland sind unter 65 Jahren. Sie leiden unter einer Frühdemenz.

München – Das Alter ist laut Informationen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft der größte Risikofaktor für die Entwicklung einer Alzheimer-Erkrankung. Dennoch gibt es Fälle, bei denen die neurodegenerative Erkrankung bereits früher eintritt. Jo Failer, ehemaliger Sportjournalist und Moderator der Fußballsendung „ran“ von Sat.1, ist einer von diesen. Mit Anfang 50 erhielt er die Diagnose Alzheimer-Demenz im Anfangsstadium. Zuvor bemerkte der 52-Jährige schon länger, dass etwas nicht mit ihm stimmte.

Frühdemenz erkennen: Das sind fünf wichtige Warnzeichen

„Ich war langsamer geworden. Mein Kopf war wie aus Watte“, berichtet Failer gegenüber Welt Online. Es kam vor, dass er bisweilen lange Zeit in der Küche verharrte und nicht wusste, warum. Zudem stockten seine Gedanken und er litt unter Wortfindungsstörungen. Ein schleichender Gedächtnisverlust und Veränderungen der Persönlichkeit sind typische Symptome einer Alzheimer-Erkrankung. Treten die ersten Beschwerden vor dem 65. Lebensjahr auf, sprechen Experten nach Angaben der Alzheimer Forschung Initiative von einer sogenannten Frühdemenz. Schätzungen zufolge sind etwa fünf Prozent aller Alzheimer-Patienten jünger als 65 Jahre alt. Folgende Symptome können Warnzeichen für die kognitiven Störungen sein:

  • Gedächtnisprobleme, die zu Schwierigkeiten im Alltag führen
  • Betroffene tun sich schwer, neue Dinge zu lernen
  • Orientierungsprobleme
  • Sprach- und Verständnisstörungen
  • Veränderungen der Persönlichkeit
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Ein schleichender Gedächtnisverlust ist ein typisches Anzeichen für eine Frühdemenz. © Andrew Brookes/IMAGO

Hinzukommen können außerdem Depressionen, Wahnvorstellungen, Schlafstörungen oder motorische Probleme. Auch Jo Failer hat mit der Veränderung seiner Persönlichkeit zu kämpfen. „Früher war ich der, der das Licht angedreht hat. Jetzt steht da jemand – und dimmt es langsam runter“, beschreibt er seine aktuelle Situation gegenüber Welt Online.

Behandlungsmöglichkeiten bei Frühdemenz

Da eine Demenz-Erkrankung nicht heilbar ist, richten sich die Behandlungsziele bei einer Frühdemenz auf den Erhalt der kognitiven Fähigkeiten, die Linderung von Verhaltensstörungen sowie die Verbesserung der Lebensqualität von Betroffenen. Möglichkeiten der Behandlung sind die medikamentöse Therapie und nicht-medikamentöse Therapien wie etwa Physiotherapie, Gedächtnistraining und Verhaltenstherapie. Auch Jo Failer wird medizinisch und organisatorisch betreut. Jeden Morgen kommt beispielsweise ein Pflegedienst vorbei, um ihn an die Einnahme seiner Medikamente zu erinnern. Ohne diesen würde er sie möglicherweise vergessen und nicht regelmäßigen einnehmen. Unterstützung findet er außerdem in einer Psychotherapie sowie einer Selbsthilfegruppe. Zudem hilft ihm sein Humor. „Humor“, so Failer gegenüber Welt Online, „ist ein guter Weg, um sich von seinen Gefühlen zu distanzieren.“ (jbr)

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