Weißes Haus als Bahnhofshalle für Milliardäre: Zuckerberg platzt in Trumps Militär-Meeting
Bei einem Treffen mit der US-Luftwaffe tauchte Zuckerberg plötzlich auf. Der Zugang zu Trump ist begehrt. Lobbygruppen verzeichnen steigende Anfragen.
Washington, D.C. – Bei einem Treffen zwischen Führungsfiguren der US-Luftwaffe und Präsident Donald Trump ist der Facebook-Chef und Milliardär Mark Zuckerberg unerwartet in den Raum gekommen, berichtet der US-Nachrichtensender NBC. Bei dem vertraulichen Meeting im Oval Office soll Trump mit den Militärspitzen demnach über den Tarnkappenflieger F-47 gesprochen haben, ein neues Kampfflugzeug mit für 300 Millionen Euro pro Exemplar. Laut NBC haben Beamte Zuckerberg hinausbegleitet.
Offenbar war man besorgt darüber, dass Zuckerberg nicht die nötige Sicherheitserlaubnis für die Teilnahme an einem derartig wichtigen Treffen habe. Das unkonventionelle Kommen und Gehen im Weißen Haus ist unter Trump gewollt. Der US-Präsident vergleicht Medien zufolge sein Büro mit dem Grand Central Terminal, der für ihre rege Betriebsamkeit berühmten Bahnhofshalle in New York.
Musk, Zuckerberg und Bezos kommen zu Donald Trump
Ein anonymer Regierungsbeamter bezeichnete den Vorfall als das Beispiel der „bizarren Welt“-Atmosphäre im Weißen Haus von Trump. Die anwesenden Generäle wurden durch das plötzliche Erscheinen von Zuckerberg wohl „verunsichert“: So sehr, dass sie diskutierten, ob eventuell geheime Informationen durchgesickert sein könnten.
Den Zugang zu Donald Trump koordiniert offiziell seine Stabschefin Susie Wiles. Allerdings entstehen durch den erratischen Regierungsstil des US-Präsidenten immer unerwartete Entwicklungen in Terminen. So geriet auch das öffentliche Pressegespräch des Bundeskanzlers Friedrich Merz im Juni unvermittelt zum verbalen Schlagabtausch mit Elon Musk. Trump soll zudem während Gesprächen Anrufe von Geschäftsleuten, Regierungsoberhäuptern oder Unbekannten annehmen.

Mark Zuckerberg ist nicht der einzige Milliardär, der offenbar besonderen Zugang zum Weißen Haus genießt. Während seiner 130 Tage als Berater von Donald Trump konnte Tesla-Chef Elon Musk den Präsidentensitz für eine Werbeveranstaltung nutzen. Zu Trumps Amtseinführung kamen neben Zuckerberg und Musk auch Amazon-Chef Jeff Bezos, Google-CEO Sundar Pichai und Apple-Geschäftsführer Tim Cook.
Nachfrage für Lobby-Zugang zu Donald Trump steigt
Ein direkter Draht zu Donald Trump kann sich für große Geschäfte auszahlen. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete, dass seit Amtseintritt die Anfragen an Lobbygruppen mit Zugang zum Weißen Haus stark gestiegen sind. Neben Unternehmen zählen zu deren Kundschaft mittlerweile auch Universitäten, die versuchen, den Schaden durch die politischen Attacken von Trump in Grenzen zu halten.