„Leicht rekordverdächtig“: Nur der Dauerregen zum Finale trübt die Volksfest-Bilanz etwas
Zwischen „echt super“ und „leicht rekordverdächtig“ wäre das Volksfest-Fazit in Olching ausgefallen – hätten nicht am Abschlusswochenende sintflutartige Regenfälle den Spaß verdorben. Trotzdem äußern sich Festwirt, Organisatoren sowie Betreiber von Fahrgeschäften und Imbissbuden positiv über den Verlauf der zehn Tage.
Olching – Einer der Hauptakteure ist sogar extrem begeistert vom Verlauf des Volksfests: Guido Amendt, Chef der Olchinger Brau-Manufaktur (OBM), belieferte erstmals im großen Stil mit Natur-Hell und Weißbier die Außengastronomie. Dazu gehörten die „Wunderbar“ und die Fischbraterei von Kurt Gross, wo Olchings Event-Gastronom Michael Maier OBM-Hopfensaft ausschenkte. Zwar beklagt Maier, dass in seinem Open-Air-Biergarten wetterbedingt nur die Hälfte vom Vorjahresumsatz erreicht worden sei, doch Amendt sieht seine Brauerei aufgrund des „großen positiven Feedbacks für unser Bier“ am aufsteigenden Ast. „Wir sind seit sieben Jahren dabei, fühlen uns aber zum ersten Mal so richtig angekommen.“
Auch das Miteinander mit dem neuen großen Bierpartner aus Kaltenberg sei eine runde Sache gewesen, betont Amendt. Das bestätigt Richard Sturm, Vertriebsleiter der König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg, die nach der Insolvenz des Maisacher Mitbewerbers in die Bresche gesprungen war: „Es war ein wunderbares Fest“, so Sturm. „Wir würden uns freuen, wenn wir weitermachen dürften.“
Brauerei-Entscheidung fällt im Dezember
Doch neben Kaltenbergs Bierprinz Luitpold will auch ein Brau-Baron aus Kühbach die Olchinger Gerstensaft-Hochburg erobern: Umberto Freiherr von Beck-Peccoz hat als neuer Inhaber der Brauerei Maisach das Bierzelt besucht und Gespräche mit Festwirt Andreas Widmann sowie Volksfestreferent Andreas Hörl geführt. „Er hat seine Bewerbungsmappe dagelassen“, bestätigt Hörl. Wer 2025 in Olching das Bier liefert, entscheiden die Stadträte voraussichtlich im Dezember.
Für die vergangenen zehn Olchinger Festtage hat der beim Boxkampf am Sonntag erneut als Ringrichter fungierende Volksfestreferent ein eindeutiges Urteil gefällt: „Sehr schön, sehr anständig, sehr friedlich“, meinte Andreas Hörl
Wirt und Schausteller sind zufrieden
Auch der mit seinem Bierzelt nach Zwiesel weiterziehende Festwirt Andreas Widmann spricht von einem „sehr positiven Verlauf“. Die Vorjahresmarke mit rund 30 000 Mass Bier werde zwar nicht ganz erreicht. Doch die Resonanz der Gäste getreu dem bayerischen Motto „Net g’schimpft is g’lobt gnua“ und ein mit 2300 Bewirtungen erhöhtes Besucheraufkommen beim Seniorennachmittag habe über die Schlechtwetter-Einbußen hinweggetröstet.
Ähnlich fällt das Fazit der Schausteller aus. „Das Geschäft lief nicht so wie in den vergangenen zwei Jahren“, bilanziert Autoscooter-Betreiber Edmund Diebold. „Aber ich bin immer wieder gern in Olching. Nirgendwo ist das Klima so familiär wie hier.“ Entsprechend gemütlich war der Verlauf auch aus Sicht der Polizei. Nur zu vier Einsätzen – ein Platzverweis, zwei Kopfnüsse, eine Schubserei – wurden die Beamten gerufen. „Ein unproblematisches Volksfest“, so Inspektionssprecher Hartwin Lang.
Das 72. Volksfest war nicht nur das größte und preisgünstigste, sondern auch das letzte für dieses Jahr im Landkreis. Olchings Blaskapelle verabschiedete am Sonntagabend die Gäste mit der Polka „Eine letzte Runde“. Das nächste Mal o’zapft wird erst wieder am 4. April 2025 in Puchheim.
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