Ministerium teilt mit - Messerattacke in Mannheim: Polizist erliegt seinen schweren Verletzungen

Polizist erliegt seinen schweren Verletzungen

18.44 Uhr: Der bei der Messerattacke in Mannheim schwer verletzte Polizist ist gestorben. Das teilte das Innenministerium mit.

Der Angreifer hatte dem Polizisten mehrfach in den Kopf gestochen. Nach dem Angriff war der Polizist zunächst notoperiert und in ein künstliches Koma versetzt worden, erlag seinen Verletzungen dann am späten Nachmittag aber.

Islamkritiker Stürzenberger über Messer-Angriff: „Da kam der plötzlich wie ein Orkan auf uns zugestürmt“

13.28 Uhr: In einem Video-Interview mit „Bild“ berichtet der am Freitag angegriffene Islamkritiker Michael Stürzenberger aus dem Krankenhaus, wie er das Attentat erlebte.

„Es war urplötzlich, dass da ein Mensch auf mich zugestürmt ist und auf mich eingestochen hat. Es war wie die Apokalypse. Er stach auf mich ein, stieß mich um, danach hat er im Liegen auf mich eingestochen. Ich habe versucht, ihn mit den Füßen abzuwehren. Es war wirklich ein Albtraum, ein absoluter Albtraum.“

Weiter berichtet Stürzenberger von seinen zahlreichen Verletzungen, die ihm der Angreifer zugefügt hat:

„Der Einstich am Oberschenkel, wo Venen verletzt wurden und wo es einen relativ starken Blutverlust gab, da war es wichtig, dass es gleich abgebunden wurde. Der Einstich oberhalb der Kniescheibe, da ist Gott sei Dank nicht die Sehne verletzt worden. Das hätte auch schlimmer ausgehen können“, sagt Stürzenberger. Weiter berichtet er von einem Einstich an der Brust: „Das ging Richtung Lunge, hat aber Gott sei Dank nicht das Lungengewebe und nicht die Lunge verletzt.“ Außerdem sei er mit dem Messer am Oberarm und dreimal am Kopf getroffen worden.

Stürzenberger beschreibt gegenüber „Bild“ weiter, wie er den Beginn der Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz erlebte:

„Wir wollten eigentlich unsere Erkennungsmelodie abspielen und mit der Kundgebung beginnen. Und da kam der plötzlich wie ein Orkan auf uns zugestürmt und hat einen nach dem anderen abgestochen. Das war ein Wahnsinn.“

Dem Polizisten, der bei dem Angriff lebensgefährlich verletzt wurde, drücke Stürzenberger „alle nur erdenklichen Daumen“, sagt er weiter. Er hoffe, dass alles gut gehe. „Jeder Polizist, der attackiert wird, das ist ein Angriff auf uns, ein Angriff auf unseren freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat, auf die Personen, die unseren Staat beschützen, die Sicherheit gewährleisten. Wer auf einen Polizisten losgeht, der attackiert uns alle.“

„Wir sind alle am Boden zerstört“: Polizist weiter in Lebensgefahr

12.49 Uhr: Nach der Messerattacke am Freitag in Mannheim schwebt der Polizist weiter in Lebensgefahr. Wie die „Bild“ berichtet, soll der Beamte schwere Verletzungen an der Stirn und am Gehirn davongetragen haben. Dem Bericht zufolge gibt es kaum noch Hoffnungen für den Polizisten. Die Eltern und Lebensgefährtin seien derzeit auf der Intensivstation und bangen um das Leben des Mannes. „Es war schon früh klar, dass er diesen Angriff nicht überleben könnte. Doch Rouven ist Organspender. Er wird an der Herz-Lungenmaschine am Leben gehalten“, sagt ein Freund der Familie gegenüber „Bild“. Unter Tränen führt er weiter aus: „Er riskierte für unsere Sicherheit sein Leben und möchte als Organspender noch anderen Menschen ein neues Leben schenken. Dabei hat er selbst noch so viel vor und ist ein toller Mensch. Wir sind alle am Boden zerstört.“

Laut „Bild“ soll der Polizist zuletzt nur noch als Umläufer beim Mannheimer Einsatzzug gewesen sein. Demnach ist er ursprünglich für den höheren Dienst bei der Polizei vorgesehen. Nach dem schrecklichen Vorfall am Freitagvormittag seien 30 Arbeitskollegen von Rouven L. arbeitsunfähig. „Wir haben die Großschadenslage ausgerufen, damit wir allen Betroffenen auf Anfrage mit sämtlichen Hilfsmöglichkeiten zur Seite stehen können", so Thomas Franz, stellvertretender Landesvorsitzender von der Opferorganisation Weißer Ring.

Täter nach Angriff in Mannheim weiter nicht vernehmungsfähig

10.03 Uhr: Nach der Messerattacke mit sieben Verletzten auf dem Mannheimer Marktplatz ist der Angreifer weiterhin nicht vernehmungsfähig. Das Motiv sei weiter unklar, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamts Baden-Württemberg am Sonntag. Bei dem Angriff während einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) hatte der in Afghanistan geborene Mann am Freitag mehrere Menschen verletzt, darunter einen Polizisten lebensgefährlich. Der 25-Jährige war selbst auch verletzt und danach operiert worden.

Der Polizist schwebe weiter in Lebensgefahr, sagte die Sprecherin. Er war in ein künstliches Koma versetzt worden. Ein überparteiliches Bündnis hat für Sonntag in Mannheim zu einer Mahnwache aufgerufen. 

AfD-Chefin Weidel verbreitet gefälschtes Zitat von Faeser

09.40 Uhr: In der Debatte um Konsequenzen aus dem Mannheimer Messerangriff hat sich AfD-Parteichefin Alice Weidel für falsche Zitierungen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) entschuldigt. „Eine von mir in einer Rede zitierte Pressemitteilung stammte nicht aus dem #BMI (Bundesinnenministerium) - da sind wir bei der Recherche einem Fake aufgesessen, was uns sehr leid tut“, schrieb Weidel auf der Plattform X.

Das Ministerium zeigte sich empört: „Wir wenden uns entschieden gegen #Desinformation und gegen die Instrumentalisierung der furchtbaren Gewalttat in Mannheim“, heißt es bei X. Trotz Korrektur verbreite sich die Falschinformation weiter. 

Auf AfD-Kanälen war ein entsprechendes Video von einer Weidel-Rede auf dem „Pfalztreffen“ der AfD Donnersberg am Samstag in rheinland-pfälzischen Kirchheimbolanden am Sonntag zwar nicht zu sehen, allerdings kursierten Kopien eines Videos mit dem Logo „AfD TV“ weiter im Netz. Darin zitiert Weidel vor johlendem Publikum aus einer offensichtlich ausgedachten Pressemitteilung Faesers.