Wirbel um Rohstoff-Deal im Ukraine-Krieg: Kiew erhält neuen Vorschlag – USA sprechen von „Arbeitsversion“
Die Ukraine und die USA ringen weiterhin um den von Donald Trump angestrebten Rohstoffdeal. Jetzt gibt es wohl einen neuen Entwurf aus Washington.
Kiew – Auch nach dem Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie der Spannungen in amerikanisch-ukrainischen Beziehungen ist der Rohstoffdeal weiterhin ein Thema. Die USA wollen ihn weiterhin unterzeichnen und haben der Ukraine nun offenbar einen neuen Vorschlag vorgelegt. Aus Kiew kommen allerdings leicht skeptische Töne.
Rohstoffdeal von Trump: US-Regierung schickt neuen Entwurf an Ukraine
Die erste stellvertretende ukrainische Premierministerin Yuliia Svyrydenko verkündete laut der Nachrichtenagentur Interfax Ukraine im Parlament, die USA hätten einen neuen Entwurf an die Ukraine geschickt. Dieser neue Entwurf sei aber eine „Arbeitsversion“, die man derzeit überprüfe, so die Vize-Premierministerin.
Der Entwurf spiegle die Positionen der amerikanischen Seite wider, hieß es. „Wir schaffen unsere eigene Position und der Prozess wird aktuell formalisiert“, betonte sie der Agentur zufolge. Eine öffentliche Diskussion über die Inhalte des neuen Vorschlags schloss sie aber aus. Dies schade den Verhandlungen, warnte sie. Falls nötig, so Svyrydenko, werde man aber im ukrainischen Parlament beraten.
Trump sieht Rohstoffdeal im Endspurt: Selenskyj dämpft
US-Präsident Trump sah den Rohstoff-Deal zwischen der Ukraine und den USA Anfang der Woche kurz vor der Unterzeichnung. Der ukrainische Präsident bremste aber. Die Bedingungen für das geplante Rohstoffabkommen ändern sich Selenskyj zufolge beständig. Es sei noch sehr früh, um über ein Abkommen zu sprechen, dessen Fassung sich mehrfach geändert hat, sagte er bei einer Pressekonferenz in Paris.
Teams der Ukraine und der USA würden derzeit daran arbeiten. Die USA würden nun ein vollumfängliches Abkommen vorschlagen, das erfordere im Unterschied zum vorher angestrebten Rahmenvertrag eine detaillierte Prüfung. Selenskyj wolle nicht, dass der Eindruck entstehe, die Ukraine sei gänzlich dagegen. Die Ukraine wolle keine Signale senden, um die USA dazu zu veranlassen, ihre Ukraine-Hilfe oder den Austausch von Geheimdienstinformationen zu stoppen.

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US-Präsident Donald Trump hatte sich Anfang der Woche zuversichtlich gezeigt, dass die Unterzeichnung eines Abkommens unmittelbar bevorstehe. Ende Februar war sie bei einem Eklat im Weißen Haus gescheitert. Trump hatte das Abkommen mit der Begründung forciert, dass US-Investoren dem kriegsgebeutelten Land nach einem Ende des Ukraine-Kriegs den besten Schutz böten vor einer weiteren Attacke. (bb/dpa)