Staatliches Schulamt Unterallgäu/Memmingen gibt Auskunft zum beginnenden Schuljahr 2024/2025

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Für viele Kinder und Jugendliche beginnt diese Woche das neue Schuljahr. © Symbolbild: Bildagentur PantherMedia / anatols

Das Staatliche Schulamt Unterallgäu/Memmingen informiert zum Beginn des Schuljahres 2024/2025 über verschiedene Entwicklungen und Themen.

Memmingen/Unterallgäu – Während die anderen sieben Schulämter im Regierungsbezirk Schwaben singuläre Ämter sind, gibt es im Allgäu Schulamtsbezirke, die sich aus mehreren Schulämtern der jeweiligen kreisfreien Städte bzw. der Landkreise, in denen jeweils dieselbe Fachliche Leitung (Schulamtsdirektor) und die jeweilige Rechtliche Leitung (zuständige Oberbürgermeister bzw. Landräte) Verantwortung tragen, zusammensetzen. In Memmingen und dem Unterallgäu ist das Doppelschulamt Unterallgäu/Memmingen zuständig. Zum neuen Schuljahr informiert Schulamtsdirektor Bertram Hörtensteiner.

Budget fürs neue Schuljahr

Im Rahmen der Unterrichtsplanung für das neue Schuljahr hat das Doppelschulamt Unterallgäu/Memmingen von der Schulabteilung der Regierung von Schwaben in Abhängigkeit der Schülerzahlen sowie der besonderen pädagogischen Angebote erhalten und dieses individuell an die Schulen zugewiesen. Das so ausgegebene Budget für die Schulstandorte im Landkreis Unterallgäu und in der Stadt Memmingen im Umfang von circa 17.800 Lehrerwochenstunden (16.300 im Festeinsatz und 1.500 in der Mobilen Reserve) – zum Schulbeginn wurden diese zu 100 Prozent mit Personal hinterlegt, so dass die Schulen am Dienstag problemlos starten können.

Schüler und Klassen im Überblick

In Unterallgäu/Memmingen gibt es 51 staatliche Schulen (25 Grundschulen (UA 20 / MM 5), 6 Mittelschulen (UA 4 / MM 2), 10 Vollschulen (UA 9 / MM 1) mit Grundschulen und Mittelschulen zusammen) sowie zwei private Grundschulen (St.-Josef-Schule, Katholische Freie Grundschule Mindelheim in der Trägerschaft des Schulwerks der Diözese Augsburg und St. Aloysius-Bekenntnisgrundschule der Priesterbruderschaft St. Pius X. in der Trägerschaft des Schulvereins Prager Jesuskind e.V. Memmingen).

Für das Schuljahr 2024/25 wurden 346 Klassen für die rund 7.750 Grundschüler an den 37 Grundschulen (UA 265 für rund 6.000 Schulkinder / MM 81 für circa 1.750 Schulkinder) sowie 160 Klassen für die etwa 3.320 Kinder und Jugendlichen an den 16 Mittelschulen (UA 116 für circa 2.400 SuS / MM 44 für circa 920 SuS) gebildet. Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen hat im Vergleich zum Vorjahr an der Grundschule mit 170 Schülerinnen und Schülern und an der Mittelschule mit 120 Schülerinnen und Schülern nennenswert zugenommen. Die Schülerzahl pro Klasse beträgt im Durchschnitt 22,53 Schülerinnen und Schülern in der Grundschule (UA 22,7 / MM 21,6) und 20,75 Schülerinnen und Schülern an der Mittelschule (UA 20,7 / MM 20,9).

Gemäß aktuellen Meldungen der Schulleitungen können heuer im Landkreis Unterallgäu 1.540 Kinder und in der Stadt Memmingen 480 Kinder eingeschult werden. Diese rund 2.000 Kinder verteilen sich auf 30 Grundschulen im Landkreis Unterallgäu und sieben Grundschulen in der Stadt Memmingen.

An den Grundschulen im Schulamtsbezirk gibt es insgesamt 47 jahrgangskombinierte Klassen an 21 verschiedenen Standorten. Von den 20 staatlichen Grundschulen sind 14 mit dem Profil „Flexible Grundschule“ ausgezeichnet, d. h. bspw., dass die Kinder die Möglichkeit haben, in den ersten beiden Klassen ein, zwei oder drei Jahre zu verweilen.

Auch für die schulische Erstintegration für zugewanderte Schülerinnen und Schüler, die den Jahrgangsstufen 1 bis 4 sowie Stufen 7 bis 9 zuzuordnen sind, stehen weiterhin Deutschklassen an den Grund- und Mittelschulen zur Verfügung.

Personal

506 Klassenlehrkräfte sind in der Region benötigt und tätig. Unterstützt werden diese von Lehrkräften ohne Klassenführung und Fach- und Förderlehrkräften sowie Lehrpersonen in der Mobilen Reserve. Dabei handelt es sich um ausgebildete Fachkräfte wie verbeamtete oder dauerhaft angestellte Lehrerinnen und Lehrer (circa 455 Personen) sowie Tarifbeschäftigte mit befristeten Verträgen (z.B. Lehramtsstudentinnen und -studenten, geeignete Personen mit einschlägigem Fachbezug).

Etwa 50 weitere Fachkräfte sind im Bereich der Sprach- und Lernpraxis sowie als Dritt- und Unterstützungskräfte tätig. Für das Schuljahr 2024/2025 wurden dem Doppelschulamt zudem 36 Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter neu zugewiesen.

Funktionsstellen

Insgesamt verantworten im Schulamtsbezirk an den 41 staatlichen Standorten 38 Rektorinnen und Rektoren, 22 Konrektorinnen und Konrektoren sowie 15 Ständige Stellvertreterinnen und Stellvertreter den ordentlichen Betrieb sowie die Qualität von Unterricht und Erziehung.

Die Besetzung von Schulleitungs- und Stellvertreterstellen ist aus unterschiedlichen Gründen nach wie vor eine Herausforderung, so Bertram Hörtensteiner. „Trotzdem gelingt es - bei manchmal zeitlicher Verzögerung - Funktionsstellen nach einer zweiten oder im Einzelfall auch mehrfachen Ausschreibung zu besetzen.“

Bisher vakante Rektorenstellen an der GS Westerheim und der GS Memmingen-Dickenreishausen konnten zum Anfang September 2024 mit Daniela Thomas und Francesca Feldmeier besetzt werden, die Schulleitungsstellen an der GS Egg a.d. Günz, an der GS Tussenhausen und an der Elsbethenschule Memmingen, sind noch offen. In Egg und in Memmingen führen die Ständige Stellvertreterin bzw. der Konrektor kommissarisch die Schule. In Tussenhausen organisiert ein Team aus Lehrkräften erfolgreich alle notwendigen Verwaltungsaufgaben vor Ort.

Offene Funktionsstellen in der Stellvertretung gibt es noch am Standort in Ettringen, an der Grundschule Mindelheim, an der Theodor-Heuss-Schule und an der Bismarckschule in Memmingen. Die Ständige Stellvertretung ist an der Dominikus-Hertel-Grundschule Boos und an der Grundschule Buxheim noch zu besetzen.

Schwerpunkte der Grund- und Mittelschulen

  • Verfassungsviertelstunde: Für eine gelingende Demokratie und ein friedliches Zusammenleben ist entscheidend, dass möglichst alle Menschen die im Grundgesetz und in der Bayerischen Verfassung verankerten Verfassungswerte wertschätzen und sich aktiv dafür einsetzen. Als Teil des Gesamtkonzepts zur Politischen Bildung ist die Umsetzung der Verfassungsviertelstunde in den Jahrgangsstufen 2, 4, 6 und 8 verpflichtend.
  • Alltagskompetenzen: Im Rahmen der Unterrichts- und Qualitätsentwicklung wird das Konzept „Alltagskompetenzen – Schule fürs Leben“ zur Stärkung des Praxis- und Lebensweltbezugs an den Schulen ab dem Schuljahr 2024/25 ausgeweitet. In den Stufen 1 bis 9 ist die Durchführung einer Projektwoche verpflichtend. Ab diesem Schuljahr wird den Schulen zudem die Möglichkeit eröffnet, eine zusätzliche Projektwoche in einer weiteren der oben genannten Jahrgangsstufen auf freiwilliger Basis durchzuführen.
  • PISA-Offensive Bayern: Die Ergebnisse des IQB-Bildungstrend 2021 sowie der PISA-Studie 2023 haben angesichts deutlich rückläufiger Schülerleistungen im sprachlichen und mathematischen Bereich auch für Bayern Handlungsbedarf aufgezeigt. Der Schwerpunkt im Schuljahr 2024/2025 liegt auf der Umsetzung wirksamer Unterrichtsprogramme und Diagnoseverfahren.
  • Neuer Radführerschein: Ab dem Schuljahr 2024/2025 löst der neue Radführerschein für die Jahrgangsstufen 1 bis 4 den bisherigen Fahrradpass schrittweise ab.
  • Ausweitung des Schulprofils Sport-Grundschule: Zum Schuljahr 2024/2025 haben weitere Grundschulen, darunter Sontheim, Tussenhausen und die Edith-Stein-Schule Memmingen, das Schulprofil Sport-Grundschule erhalten.
  • QuaMath an Mittelschulen: Die bundesweiten Fortbildungsinitiative QuaMath fokussiert sich auf die langfristige Unterrichtsentwicklung im Fach Mathematik. Dabei arbeiten Lehrkräfte einer Schule fachbezogen in Schulteams zusammen und werden von dafür qualifizierten Mathematiklehrkräften fortgebildet und begleitet. Beteiligt im Bezirk sind die Ludwig-Aurbacher-Mittelschule Türkheim und die Bismarckschule Memmingen.
  • Deutsches Sprachdiplom DSD I: Ab dem Schuljahr 2024/2025 wird das DSD I flächendeckend für alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9 in den Deutschklassen der Mittelschule angeboten.
  • Digitale Schule der Zukunft: Drei Mittelschulen im Schulbezirk sind Pilotschulen der „Digitalen Schule der Zukunft“. Schülerinnen und Schüler sollen über ein digitales, mobiles Endgerät verfügen, das im Unterricht eingesetzt werden kann, weil es in die IT-Infrastruktur der Schule integriert ist. Dieses Jahr haben sich die Mittelschulen in Babenhausen, Markt Rettenbach und Ottobeuren freiwillig für den Start in die „Digitale Schule der Zukunft“ angemeldet.

mk

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