Solarstrom und LED-Technik: Erneuerbare Energien sind Zollings Zukunft
In der Gemeinde Zolling setzt man auf erneuerbare Energien. Ob gemeindliche Flächen oder private Bauten: Photovoltaikanlagen stehen hoch im Kurs. Einzig mit einem Windrad wird es wohl nichts.
Zolling – Seit dem 1. Juli 2023 fördert die Gemeinde Zolling private Solar- und Photovoltaikanlagen – mit großem Erfolg. „Es ging ab dem ersten Tag rund mit den Anträgen“, berichtete Bürgermeister Helmut Priller in der Bürgerversammlung. Von den einst im Haushalt eingestellten Fördergeldern von 50 000 Euro waren im Februar nur noch 1200 Euro übrig. „Die restlichen 48 800 Euro wurden im Rahmen des Förderprogramms ausbezahlt“, zeigte sich der Rathauschef erfreut. Das bedeute im Umkehrschluss, dass private Eigentümer gut 890 000 Euro in PV-Anlagen investiert hätten. Aufgrund der großen Nachfrage hat die Gemeinde das Förderbudget am 6. Februar um weitere 50 000 Euro aufgestockt. Will heißen: Es können wieder Anträge eingereicht werden.
Ein Solarpark soll in Unterappersdorf entstehen: Auf einem rund 40 Hektar großen Areal sollen nicht nur PV-Module Platz finden, sondern auch Tiere – ein entsprechender Aufstellungsbeschluss ist bereits gefasst. Rund 35 500 kWh pro Jahr Strom sollen hier produziert werden – Strom, der für zirka 10 000 dreiköpfige Familien reicht, rechnete Priller vor. Das sei „fünf Mal mehr Strom, als Zolling braucht“. Mit 14 500 Tonnen ist auch die CO2-Einsparung im Jahr enorm. Die Gemeinde werde sich an dem Projekt beteiligen, so Priller – in welcher Form bzw. Größe steht noch nicht fest.
Einen Beitrag zum Klimaschutz leistet die Gemeinde Zolling auch durch PV-Anlagen auf gemeindlichen Flächen. Auf der Kläranlage, laut Priller einer der „größten Energiefresser jeder Gemeinde“, wurde 2022 eine 147 Quadratmeter große PV-Anlage in Betrieb genommen. „147 Quadratmeter ist gleich 100 Prozent Eigenverbrauch“, freute sich der Bürgermeister. Weitere Anlagen befinden sich auf dem Feuerwehrhaus (360 Quadratmeter/seit 2011), dem Pfarrkindergarten (240 Quadratmeter/seit 2012), auf dem Rathaus (49 Quadratmeter/seit 2022) und auf der Schule (250 Quadratmeter/seit 2018). Hinzu kommt heuer eine 272 Quadratmeter große PV-Anlage auf dem Kinder- und Jugendhaus. Priller ist damit sehr zufrieden: „Man sieht: Wir tun was.“
Mit einem „Windrad, das effizient ist“, wird es laut Priller indes nichts: „Es ist nachgewiesen: Wir können kein Gebiet bereitstellen“, sagte er. Wie er bereits im Juli 2023 im Gemeinderat erklärt hatte, würden unter Berücksichtigung aller Vorgaben nur „schmale Kuchenstücke übrig bleiben“, die unters Bundesimmissionsschutzgesetz fallen, außerdem bereitet eine Tiefflugstrecke für Hubschrauber Probleme (wir haben berichtet). Das Bedauern hielt sich beim Rathauschef allerdings in Grenzen, schließlich habe Zolling schon „den grauen Riesen im Osten“, sprich das Kraftwerk.
Mit Blick auf die Energiewende sei auch die Umrüstung auf LED-Technik „der richtige Schritt in die richtige Richtung“, so Priller. Durch die neuen Laternen im Ort reduziere sich die CO2-Belastung um 644 Tonnen innerhalb von 20 Jahren. Die durchschnittliche Stromeinsparung aller Leuchtensysteme entspreche 77,13 Prozent.
Gut zu wissen
Alle Informationen zum Förderprogramm für private Photovoltaikanlagen gibt’s auf der Homepage der Gemeinde unter www.zolling.de/foerderprogramme-zolling.