Ex-Hurrikan sorgt in Deutschland für seltenes Phänomen – Wetter kippt innerhalb von 24 Stunden

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Ex-Hurrikan Erin wirbelt das Wetter durcheinander: Erst Bodenfrost, dann folgt sommerliche Hitze mit über 30 Grad. Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.

Kassel – Noch am Montagmorgen (25. August) zeigte sich der Sommer in Deutschland von seiner frostigen Seite. Im hessischen Burgwald-Bottendorf sank die Erdbodentemperatur auf -1,6 Grad und markierte damit den tiefsten Wert in einem August seit Beginn der Messungen im Jahr 1953. Auch in Eslohe im Sauerland wurden mit -1,0 Grad Werte registriert, die seit 1948 in diesem Monat nicht mehr erreicht wurden.

Der ex Hurrikan Erin drückt aus Südwesteuropa nochmal sehr warme Luftmassen zu uns nach Deutschland. © METEORED/www.daswetter.com

Bodenfrost mitten im Hochsommer ist ein seltenes Phänomen, das meist nur unter klaren Nächten, windschwachen Bedingungen und trockener Luft auftritt. Für viele bedeutete dies einen abrupten Temperatursturz, der eher an den Frühherbst erinnerte als an den August. Pflanzenfreunde mussten ihre Beete schützen, und die ungewöhnlich kühlen Frühtemperaturen überraschten nach den sommerlichen Tagen zuvor.

Wetter-Prognose: Warmluftschub durch Ex-Hurrikan Erin

Kaum 24 Stunden später kehrt sich die Wetter-Lage komplett um. Der Grund: Ex-Hurrikan Erin, der über den Nordatlantik zog und nun vor den britischen Inseln für mächtig Wirbel sorgt. Auf seiner Vorderseite wird sehr warme Luft aus Nordafrika nach Norden geschaufelt, die über Frankreich hinweg auch Deutschland erreicht.

Diese Luftmassen treiben die Temperaturen im Westen und Süden des Landes bis auf 30 Grad und mehr, lokal sind am Dienstag (26. August) und Mittwoch (27. August) sogar Spitzenwerte von 31 oder 32 Grad möglich. Die Kombination aus kräftigem Südwind, Sonnenschein und trockener Warmluft sorgt für einen spürbaren Sommer-Comeback-Effekt, der das vorherige Kälteerlebnis umso extremer wirken lässt. Damit zeigt sich, wie schnell die Zirkulationsmuster des Atlantiks extreme Gegensätze erzeugen können.

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Wetter-Phänomen ist selten, aber nicht einzigartig

Ein so drastischer Wetterwechsel ist selten, aber in Mitteleuropa nicht völlig unbekannt. Tropische Wirbelstürme, die ihren Weg über den Atlantik finden, verlieren zwar ihre tropischen Eigenschaften, behalten aber enorme Energien und Dynamiken. Treffen sie auf die Westwindströmung, können sie große Mengen Warmluft nach Norden lenken und damit auch Deutschland beeinflussen. Besonders ungewöhnlich ist, dass dieser Warmluftschub unmittelbar auf rekordverdächtige Bodenfröste folgt.

Der Kontrast zwischen frostigen Nächten und fast hochsommerlicher Hitze innerhalb weniger Tage gehört zu den Extremfällen, die die Launen des Wetters besonders eindrucksvoll unterstreichen. Für viele Menschen bedeutet das: erst morgens mit Handschuhen das Auto enteisen, dann tagsüber wieder im T-Shirt schwitzen – ein Wetterkapitel, das so schnell niemand vergessen dürfte.

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