Die Saite gerissen, der Bogen in Flammen

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Salut Salon rocken die Erdinger Stadthalle (v.l.): Kristiina Rokashevich, Angelika Bachmann, Mara Kochendörfer und Alvina Lahyani. © Peter Gebel

Salut Salon begeistern in der Erdinger Stadthalle mit einem besonderen Weihnachtskonzert

Erding - Ein Weihnachtskonzert der besonderen Art bot das Quartett Salut Salon in der gut gefüllten Erdinger Stadthalle. Die vier jungen Musikerinnen, die in ihrer Heimatstadt Hamburg die Elbphilharmonie gleich zweimal an einem Tag füllen, präsentierten neben Weihnachtsliedern aus aller Welt auch eine mitreißende Performance auf der Bühne. Sie sprachen dabei auch über Weihnachtsbräuche in der Ukraine und Estland, und auch der Humor kam wahrlich nicht zu kurz.

Klassische Instrumentalstücke von Tschaikowski, Dvorak oder List meisterten Angelika Bachmann (Violine), Alvina Lahyani (Violine), Mara Kochendörfer (Violincello) und Pianistin Kristiina Rokashevich virtuos, dazwischen sorgte das französische Lied vom Ochs und Esel für besinnliche Töne.

Der Funke sprang sofort auf das Publikum über, doch mit den „Ocho Kandelikas“ (acht kleinen Kerzen), gesungen in der altspanischen Sprache Ladino, lockten die Musikerinnen die Erdinger endgültig aus der Reserve. So ertönte lautstark der vielstimmige Ruf „Candelas“, was viel Glück im nächsten Jahr verheißen soll.

Besungen wurde in rumänischer Sprache das Weihnachtslied vom Hirsch, die finnischen Schneeflocken von Jean Sibelius rieselten vom Himmel, sogar der bayerische Weihnachts-Jodler erklang ganz authentisch.

Frontfrau Bachmann ließ sich auch von einer gerissenen Saite ihrer Violine nicht aus dem Konzept bringen. Die Ladys spielten so furios auf, dass der Bogen der Cellistin sogar (inszeniert) in Flammen geriet. Genutzt wurde das eigene Instrument in allen Lagen, dazu die Violine der Kollegin oder sogar ein Sägeblatt, eben alles was Töne hervorbringt.

Die Zuhörer gingen begeistert mit, besonders nach dem Medley aus Weihnachtsliedern, vorgetragen mit betont gelangweiltem oder genervtem Gesicht, war kein Halten mehr. Am Ende hatten sich nach einem Lovesong-Medley alle wieder lieb, und das aus allen Altersklassen gemischte Publikum belohnte die Musikerinnen mit überwältigendem Applaus, Getrampel und stehenden Ovationen.

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