Waffenruhe-Deal mit Trump: Putin-Propagandachef jubelt über „kolossalen Sieg“

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Die USA vermitteln zwischen der Ukraine und Russland. Der Waffenruhe-Deal wird von einem Putin-Propagandisten bereits als Sieg gefeiert.

Moskau – Die Gespräche über eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg wollen nicht so richtig vorankommen. Die Ukraine wirft Russland vor, die Verhandlungen absichtlich in die Länge zu ziehen. Russland und die Ukraine hatten sich auf eine Waffenruhe im Bereich der Energieinfrastruktur geeinigt. Moskau stellt allerdings neue Bedingungen für die Umsetzung eines solchen Waffenstillstands. Der Umgang der USA mit Russland und die starke russische Position bei den Verhandlungen wird in Moskau schon als Sieg bezeichnet.

Waffenruhe-Deal mit Trump: Putin-Propagandist feiert „kolossalen Sieg“

Noch steht der Waffenruhe-Deal nicht. Neben dem Verzicht auf Angriffe der Energieinfrastruktur liegt auch eine Einigung zu einer Feuerpause im Schwarzen Meer auf dem Tisch der Verhandler. Doch schon jetzt schlägt der Putin-Propagandist Wladimir Solowjow große Töne an. „Natürlich, das ist ein kolossaler Sieg für unsere Diplomatie“, erklärte er in seiner TV-Show im russischen Fernsehen, die von Russian Media Monitor übersetzt und in Teilen auf YouTube hochgeladen wurde.

In Russland werden die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine vom Putin-Propagandisten Wladimir Solowjow als Erfolg gefeiert.
In Russland werden die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine vom Putin-Propagandisten Wladimir Solowjow (r.) als Erfolg gefeiert. © Fotomontage Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/dpa/Screenshot YouTube/Russian Media Monitor

„Dieser Deal bedeutet, dass sich Amerika nicht weniger um die Position von Europa und seinen offiziellen Nato-Verbündeten scheren könnte. Sie existieren einfach nicht“, fügte er hinzu. Solowjow zieht zudem Parallelen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin. Seinen Aussagen zufolge ist Trump jemand, der Putin verstehe. Es handle sich um zwei Staatschefs, die eine Nation anführen, die dieselben Grundwerte teilen.

Wegen Ukraine-Deal: Russland treibt Keil zwischen USA und Europa

„Es geht nicht um einen Deal zwischen Russland und der Ukraine. Nein, wir machen keine Deals mit der Ukraine, sie interessiert uns nicht. Wir machen einen Deal mit Amerika“, sagte der Kreml-Propagandist weiter. Die Verhandlungen in Riad würden eine „kolossale Spaltung innerhalb der Nato-Länder“ verursachen. „Die Position der Vereinigten Staaten ist der Position Europas und Kanadas diametral entgegengesetzt. Wenn es keine Einigkeit unter den Feinden gibt, ist das bereits ein riesiger Vorteil“, erklärte Solowjow in seiner Sendung.

Seit Trump im Amt ist, gibt es so etwas wie ein Aufatmen im Kreml. Denn das Verhältnis zwischen den USA und der Ukraine hat sich deutlich verschlechtert, wie zuletzt der Eklat im Weißen Haus zeigte. Trump und seine Vertreter übernehmen teilweise die russischen Narrative. Das Entsetzen in der Ukraine war groß, als Trump plötzlich Kiew die Schuld an dem russischen Angriffskrieg gab.

USA übernehmen Kreml-Rhetorik: Annäherung an Russland – Europa reagiert

Das Verhältnis zwischen Washington und Moskau ließ Solowjow zu Aussagen hinreißen, die als bis dato unmöglich betrachtet wurden. So schlug Solowjow im Februar vor, dass die USA und Russland ein Militärbündnis bilden könnten und „Europa unter sich aufteilen“, wie ihn The Times zitierte. Halb im Scherz führte er weiter aus, dass sich Europa gegen niemanden mehr verteidigen müsse, wenn russische und amerikanische Truppen im Land seien.

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte die Kreml-Sprache Washingtons, insbesondere des US-Sondergesandten Steve Witkoff. „Ich finde, dass Witkoff sehr oft die Kremlnarrative zitiert“, sagte er laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur. Das bringe den Frieden nicht näher und schwäche den Druck der Amerikaner auf Russland. Bei einem Treffen der europäischen Ukraine-Unterstützer in Paris haben diese ihren Beistand für die Ukraine weiterhin betont. Frankreich kündigte zudem die Entsendung einer französisch-britischen Mission in die Ukraine an. (vk)

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