Kanada würde „den Handelskrieg gewinnen“: Pikante Maßnahme könnte Druck auf Trump massiv erhöhen
Trump überzieht wichtige Handelspartner mit höheren Zöllen. Aus Kanada kam bislang eine energische Reaktion. Jetzt kommt PornHub ins Spiel.
Ottawa – Zwischen Kanada und den USA tobt der Zollkrieg. Kurz nach seiner Vereidigung im Januar hatte US-Präsident Donald Trump höhere Zölle auf kanadische Waren angekündigt, was Kanada wiederum mit höheren Zöllen auf US-Waren beantwortet hatte. Zwischen Januar und Mitte März hatte dann ein Hin-und-Her aus von Trump gewährten Aufschüben, Erhöhungen, kanadischer Reaktion und der Aussetzung verschiedener Zölle geherrscht. Eine Entspannung ist nicht in Sicht.
Kanada soll USA von PornHub aussperren – „würden den Handelskrieg gewinnen“
Jetzt hat ein kanadischer Komiker einen unkonventionellen Vorschlag geliefert, um die USA härter zu treffen als je zuvor. Der Comedian Matt Puzhitsky hatte vorgeschlagen, dass Kanada die US-Amerikaner von der Porno-Plattform PornHub aussperren könnte. Das läge im Bereich des Möglichen: PornHub gehört zu Aylo, einem Konzern für Erwachsenen-Unterhaltung, der im kanadischen Montreal sitzt.

„Wenn Kanada PornHub in den Staaten verbieten könnte, würden wir den Handelskrieg gewinnen“, zitierte das österreichische Nachrichtenportal oe24 den Komiker. Dazu müsste die kanadische Regierung Aylo dazu bringen, auf einen lukrativen Markt vorerst zu verzichten. Es wäre nicht das erste Mal, dass Regierungsentscheidungen das Geschäft der Website beeinflussen, wenn nicht gar beeinträchtigen. Allerdings gibt es dabei einige Fallstricke.
Massiver Markt ausgesperrt – Gesetzgebung sorgt für PornHub-Sperre
Wichtig dabei: Die USA sind das wichtigste Land für PornHub-Traffic weltweit. Das Land führt nicht nur die Top-20-Liste der Länder mit dem höchsten Traffic an, es hängt den zweiten Platz (Frankreich) um mehr als das Doppelte ab. Soweit zeigen es jedenfalls Grafiken des Content-Portals Mashable.
Allerdings wäre es nicht das erste Mal für die USA, dass der Zugriff auf die pikante Website ausfällt. Mehr als ein Dutzend Bundesstaaten, darunter Florida, North Carolina und Texas, haben die Website für ihrer Bürger gesperrt. Hintergrund des Ganzen sind Jugendschutzgesetze innerhalb dieser Staaten. Diese verlangen, dass Websites wie PornHub das Alter der User verifizieren müssen, ehe sie Content sichten dürfen. Das kann zum Beispiel durch einen Ausweis, ausgestellt von der Regierung, passieren, oder Gesichts-Scan-Software und andere Methoden.
PornHub hatte darauf reagiert, indem es die Website einfach in diesen Staaten sperrte. Laut dem US-Nachrichtennetzwerk CNN hatte diese Angelegenheit es im Januar 2025 sogar vor das oberste US-Gericht, den Supreme Court, geschafft.
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Amerikaner umgehen Gesetzesvorgaben – PornHub per digitalem Tunnel
Ausgerechnet die bereits gelisteten Staaten (Florida, North Carolina und Texas) gehören zu den bevölkerungsstärksten Bundesstaaten in den USA. Diese drei Staaten verfügen gemeinsam über eine Bevölkerung von 65,2 Millionen Menschen. Auch Virginia (8,8 Millionen Einwohner), Alabama (5,1 Millionen) und Utah (3,5 Millionen) gehören zu den Staaten, in denen Jugendschutzgesetze zur Abschaltung geführt hatten.
In Tennessee hatte ein Gericht das entsprechende Gesetz, das zum Ende von PornHub geführt hätte, blockiert. Im östlich gelegenen Bundesstaat Georgia soll noch im Jahr 2025 eine ähnliche Gesetzgebung, wie sie bereits in North Carolina und Florida existiert, in Kraft treten. Auch darüber hatte CNN berichtet.
In den betroffenen Bundesländern soll in einer Reaktion der massenhafte Einsatz von sogenannten VPN (Virtual Private Network) erfolgt sein. Diese erlauben es ganz grob gesagt, den Standort eines Rechners künstlich zu verlegen – zum Beispiel vom Bundesstaat Florida aus nach Oregon oder Kalifornien, wo der Zugang zu PornHub ohne Weiteres möglich ist.
Pornhub-Sperre wegen Handelskrieg – leicht zu umgehende Maßnahme?
Letztendlich würde es sich also um eine vergleichsweise leicht zu umgehende Strafmaßnahme handeln – vor allem verglichen mit den kanadischen Strom-Zöllen. Allerdings hat PornHub dabei einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Wer die Seite besucht, kann immerhin bestimmte Nachrichten lesen. Zum Beispiel hatten die Betreiber nach Eintreten der Gesetzgebung in einigen US-Staaten direkt auf die gewählten Repräsentanten verwiesen, und dass sie jetzt Schuld an der Sperre seien. So könnte die Seite einen gewissen Einfluss auf Nutzer ausüben, in dem sie zum Beispiel – im Falle des Handelskriegs – die Schuld auf Donald Trump und seine Strafzölle schieben.