Kleider machen Leute. Und gerade in Bayern gibt es ein besonderes „Gwand“, das an diesem Sonntag (14. Juli) in den Fokus gerückt werden soll: Dann findet der allererste „Tag der Tracht“ statt.
Schongau – Für manche gehört die Tracht zum Oktoberfest, für manche zum Sonntag, für manche zum Alltag. Um diese ganz besonderen Kleidungsstücke, und alles was damit zusammenhängt, wieder ins Bewusstsein der Menschen zu bringen, hat der Bayerische Trachtenverband zusammen mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege und dem Staatsministerium der Finanzen und für Heimat den 14. Juli ab sofort als „Tag der Tracht“ ausgelobt.
Das Datum ist dabei nicht willkürlich gewählt: Am 14. Juli 1883 wurde der erste Trachtenverein in Bayrischzell offiziell gegründet. „Leider fällt der heuer auf einen Sonntag“, sagt Günter Frey, erster Landesvorsitzender des Bayerischen Trachtenverbands. Leider? „Wir wollen mit dem Tag der Tracht die Menschen eigentlich dazu animieren, auch unter der Woche wieder Tracht zu tragen“, erklärt er.
Unterscheidung zwischen Tracht und „boarischem Gwand“
Und nicht nur das: Mit diesem Tag soll sowohl auf den ideellen, aber auch den materiellen Wert der Trachten aufmerksam gemacht werden. Denn Tracht ist nicht gleich Tracht. Man unterscheidet zwischen Tracht und „boarischem Gwand“, also einem normalen Dirndl oder einer Lederhose mit individueller Oberbekleidung. Die Tracht hingegen ist sehr hochwertig und kunstvoll gearbeitet.
Auch hier will man mit dem „Tag der Tracht“ das Bewusstsein der Bevölkerung wieder schärfen: Den Fokus auf die heimischen kleinen Handwerksbetriebe lenken, die mit der Fertigung verschiedener Trachten wahre Kunstwerke schaffen.
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So wie beispielsweise Petra Schadt. Sie ist Trachtenschneiderin, Trachtenwartin des Lechgaus und im Vorstand des Sachgebiets Trachtenpflege und -forschung beim Bayerischen Trachtenverband. Für sie ist der „Tag der Tracht“ längst überfällig. „Es ist super, dass wir endlich ein festes Datum haben, an dem wir ganz offiziell die Tracht in den Mittelpunkt stellen“, freut sie sich über die Entscheidung. Auch wenn sie selbst keine Erinnerung braucht, Tracht oder ein „boarisch Gwand“ zu tragen. Das gehört bei ihr zum Alltag. Trägt sie diese Kleidung wirklich immer? „Ja. Außer beim Putzen. Oder beim Schlafen“, sagt sie und lacht.
Doch für alle, bei denen das Gewand nicht zum Alltag gehört, haben sich die Initiatoren für den ersten „Tag der Tracht“ etwas Besonderes ausgedacht, das vielleicht auch ein Anreiz sein könnte, sich an diesem Tag herauszuputzen: einen Fotowettbewerb mit hochwertigen Preisen. Dabei ist es ganz egal, ob man sich in Tracht oder im „boarischen Gwand“ fotografieren lässt, Hauptsache originell und, ganz wichtig, wirklich am morgigen Sonntag, 14. Juli, aufgenommen. Veröffentlicht werden die Bilder dann voraussichtlich Ende August, damit „alle die Schönheit und Vielfalt der bayerischen Trachten sehen können“, heißt es in dem Aufruf.
So geht‘s:
Wer beim Fotowettbewerb mitmachen möchte, kann die Fotos an info@trachtenverband.bayern oder per PN auf den Seiten der Sozialen Medien (@trachtenverband.bayern) schicken. Einsendeschluss ist der 31. Juli. Als Preise winken unter anderem ein Trachtenhut im Wert von 300 Euro und Trachtenschmuck im Wert von 200 Euro. Auch einen Gruppenpreis wird es geben.
Mehr Infos gibt es auf der Internetseite des Bayerischen Trachtenverbands unter www.trachtenverband-bayern.de.