Erkennung im Fokus - Wie wird eine Bipolare Störung diagnostiziert?

  • Umfangreiche Anamnese: Ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie führt intensive Gespräche mit dem Patienten, um ein vollständiges Bild der Symptomatik zu erhalten.
  • Körperliche Untersuchungen: Blutuntersuchungen sowie MRT oder CT des Gehirns können andere Ursachen für die Symptome ausschließen.

Umfangreiche Anamnese

Die klinische Untersuchung bei Verdacht auf eine bipolare Störung ist ein zentraler Bestandteil des diagnostischen Prozesses. Ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie führt intensive Gespräche mit dem Patienten, um ein vollständiges Bild der Symptomatik zu erhalten. Dabei werden sowohl aktuell belastende Lebensereignisse wie der Verlust einer nahestehenden Person besprochen als auch die daraus resultierenden Probleme wie Schlafmangel oder Substanzmissbrauch. Denn all das könnte Auslöser für den Ausbruch einer Episode sein.

Außerdem werden frühere Stimmungsschwankungen und deren Verlauf erfragt. Auch die Familiengeschichte spielt eine wichtige Rolle, um eine genetische Veranlagung festzustellen. Dabei müssen sowohl hypomanische als auch depressive Phasen berücksichtigt werden, da diese bei der bipolaren Störung anders ausgeprägt sein können als bei anderen psychischen Erkrankungen.

Körperliche Untersuchungen

Körperliche Untersuchungen dienen in erster Linie dazu, andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen. Blutuntersuchungen können beispielsweise Aufschluss über das Vorliegen einer Schilddrüsenerkrankung oder eines Cushing-Syndroms geben, die ähnliche Symptome wie eine bipolare Störung hervorrufen können. Auch der Ausschluss eines Drogen- oder Medikamentenmissbrauchs ist wichtig, da diese Substanzen ebenfalls Stimmungsschwankungen verursachen können.

Außerdem können Ärzte bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) oder die Computertomographie (CT) nutzen, um strukturelle Veränderungen im Gehirn feststellen, die für die Symptomatik verantwortlich sein könnten. So können Krankheiten wie Hirntumore oder Epilepsie ausgeschlossen werden. Obwohl diese Verfahren nicht direkt eine bipolare Störung diagnostizieren können, sind sie hilfreich, um andere Erkrankungen zu erkennen oder auszuschließen.