Sie war schon Ausstellungsraum, aber auch Corona-Testzentrum: Nun bekommt die Moosburger Hopfenlandhalle eine neue Nutzung – zur Freude des BRK.
Moosburg – Die Moosburger Hopfenhalle schlüpfte schon in viele Rollen: Künstler stellten dort ihre Werke aus, in der Corona-Pandemie wurde sie zum Testzentrum – und über viele Jahre hinweg war das Gebäude an der Stadtwaldstraße darüber hinaus vor allem als der Ort bekannt, wo während der Herbstschau die Hopfen- und Gerstenschau stattfand. Doch zuletzt wurde die städtische Liegenschaft von vielen Nutzern als nicht mehr zeitgemäß und für Anlässe unpassend empfunden, wie Moosburgs Verwaltungsleiterin Evelyn Stadler aus dem Rathaus berichtet: „Die Aussteller haben sich immer wieder beklagt, dass die Hopfenhalle nicht beheizt ist, es keine Sanitäranlagen gibt und die Ausstattung spartanisch ist.“
Schließlich kam auch bei der Braugerstenschau der Wunsch nach einem Umzug auf: Die Agrarveranstaltung wurde in die Schäfflerhalle verlagert, um noch enger mit dem Volksfest verbunden zu sein. Die Hopfenschau wurde in den vergangenen Jahren ganz ausgesetzt, nachdem sich die Erntezeiten verschoben hatten und das Interesse schwand. Und somit blieben nicht mehr viele Anlässe übrig, mit denen die Hopfenhalle bespielt werden konnte. Evelyn Stadler: „Die Vermietung war schwierig.“
Für Rettungswagen wurde es eng
Doch für einen anderen Akteur taten sich dadurch ganz neue Möglichkeiten auf: Das Bayerische Rote Kreuz, mit deren Rettungswache sich die Hopfenhalle das Grundstück teilt, trieb schon länger Platzprobleme bezüglich ihres Fuhrparks um. Also klopfte man beim Rathaus an – und nach einer Stadtrats-Entscheidung war die Sache ausgemacht: „Die Hopfenhalle ist dem BRK im Erbbaurecht überlassen worden“, erklärte Stadler auf FT-Nachfrage.
Und so wird die Veranstaltungs- derzeit in eine Fahrzeughalle umgemodelt. Dazu lässt das Rote Kreuz aktuell große Garagentore einbauen und den Brandschutz ertüchtigen, wie BRK-Kreisgeschäftsführer Albert Söhl auf Nachfrage erklärt. „Vorne kommt auch noch eine Rettungsdienst-Garage rein, denn diese Fahrzeuge sind im Lauf der Jahre immer größer geworden und haben in den bisherigen Garagen gegenüber nur noch schwer Platz.“ Seit Anfang Dezember wird umgebaut, die Fertigstellung der Maßnahme erhofft sich Söhl für März oder April dieses Jahres. „Dann müssen unsere Fahrzeuge für die Ehrenamtlichen und den Katastrophenschutz nicht mehr im Freien auf dem Hof stehen“, sagt Söhl – und zählt auf: ein ständig vorgehaltener Rettungswagen (RTW), ein Notarztfahrzeug, ein Krankenwagen, dann noch ein Ersatz-RTW und einer der ehrenamtlichen BRK-Bereitschaft, außerdem ein Einsatzleitwagen, ein Jugendrotkreuz-Auto, das Helfer-vor-Ort-Fahrzeug sowie in den Wintermonaten ein Boot der Wasserwacht.
Stadt kann Halle auch künftig nutzen
Abgesprochen worden sei mit der Stadt Moosburg laut Albert Söhl außerdem, dass die Halle auch in Zukunft im Fall eines Bedarfs zur Verfügung gestellt werde. „Es bleibt im Inneren eine große Fläche. Wir haben ja abgesehen von der Abgrenzung für den Rettungswagen keine Wände ins Innere eingezogen.“