Bomber-Absturz von 1944: Angehörige der Besatzung besuchen Unglücksort

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Familie Stuchbury mit dem freien Seelsorger Ludwig Streicher (3. v. r.) und Denklingens Ortschronist Paul Jörg (r.). © Privat

Im Februar 1944 stürzte ein britischer Bomber nahe Denklingen ab. Lance Stuchbury aus Australien besuchte nun den Unglücksort, an dem auch sein Onkel ums Leben kam.

Denklingen – Der Volkstrauertag erinnert jedes Jahr an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Schon mehrfach haben wir über den Absturz eines britischen Bombers in der Nacht auf den 26. Februar 1944 nahe Denklingen berichtet, die überwiegend australische Besatzung kam dabei ums Leben.

Der Denklinger Ortschronist Paul Jörg und der freie Seelsorger Ludwig Streicher haben vor einigen Jahren an der Friedenskapelle nahe der B 17, unweit der Unglücksstelle, eine Gedenktafel an die Opfer angebracht. Jörg gelang es auch, Kontakt zu einem Angehörigen des Bomberpiloten Herbert R. H. Stuchbury herzustellen, der aus Collie in Westaustralien stammte. Jetzt hat ein Neffe des Piloten, Lance Stuchbury, zusammen mit seiner Frau und zwei Enkeln den Sterbeort seines Onkels besucht.

Es war das erste Mal, dass ein Angehöriger der Familie Stuchbury persönlich in Denklingen war. Nach einer besinnlichen Meditation in der Friedenskapelle sowie einer Besichtigungsrunde der damaligen Ereignisorte ergaben die gewonnenen Eindrücke bei der anschließenden Einkehr einen ausgiebigen Gesprächsstoff.

Zu der Gesprächsrunde kamen auch noch das Waldbesitzerehepaar Leni und Georg Waldhör sowie der Sondengänger Michael Schwaiger hinzu. In der Zeit danach haben sie bei Feldarbeiten bzw. Sondengängen in der Denklinger Flur manchmal noch kleinste Relikte gefunden, die dem Bomber zuzuordnen sind und den Gästen zur Erinnerung übergeben wurden, die diese gerührt entgegennahmen.

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Dabei war zu erfahren, dass neben der Weitergabe an andere Verwandte einzelne Teile auch an das Archiv des örtlichen Veteranenvereins zu den bereits vorhandenen veröffentlichten Zeitungsartikeln übergeben würden, die dort präsentiert werden. Auch Denklingens Bürgermeister Andreas Braunegger hieß die Besucher willkommen und zollte ihnen Respekt und Anerkennung für ihre Erinnerungskultur.

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