Bei erster Kapitol-Rede: First Lady Melania begibt sich auf Feldzug gegen Rachepornos

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Vor Donald Trumps Rede im US-Kongress hatte First Lady Melania ihren ersten Auftritt im Kapitol. Sie unterstützte den Kampf gegen Deepfake- und Rachepornografie.

Washington D.C. – Einen Tag bevor US-Präsident Donald Trump seine State-of-the-Union-Rede im US-Kongress hält, hat First Lady Melania Trump erstmals seit Trumps Amtsantritt wieder im Kapitol gesprochen. Anders als der US-Präsident, bei dessen Rede es um „die Erneuerung des amerikanischen Traums“ gehen soll, wie das Weiße Haus mitteilte, widmete sich Melania Trump dem Kampf gegen sogenannte Rachepornografie. Dabei handelt es sich um intime Bilder oder Videos, die ohne Genehmigung der abgebildeten Person online geteilt werden.

Melania Trumps erste Rede im US-Kapitol: „Schutz unserer Jugend vor Online-Schäden“

Bei Rachepornografie geht es heute jedoch nicht mehr nur um reale Aufnahmen. Auch Deepfake-Pornografie ist durch Künstliche Intelligenz zum Problem geworden. Während einst vor allem prominente Frauen Opfer der KI-manipulierten Aufnahmen waren, sind mittlerweile auch zunehmend nicht prominente Frauen betroffen. In der heutigen von KI getriebenen Welt sei die Gefahr alarmierend groß, sagte Melania Trump bei einem Runden Tisch im US-Kapitol in Washington.

„Ich bin heute mit Ihnen hier, um ein gemeinsames Ziel zu verfolgen: den Schutz unserer Jugend vor Online-Schäden“, erklärte die First Lady am Montag und warnte: „Das weit verbreitete missbräuchliche Verhalten im digitalen Bereich wirkt sich auf das tägliche Leben unserer Kinder, Familien und Gemeinschaften aus.“ Man müsse „Kinder vor gemeinem und verletzendem Online-Verhalten schützen“ erklärte sie zudem. Das scheint jedoch im Widerspruch mit dem zu stehen, was US-Präsident Donald Trump teils in seinen Posts auf Social-Media-Plattformen verbreitet.

First Lady Melania Trump unterstützt „Take it Down Act“ gegen Rachepornos

Bei ihrer ersten Rede im Kapitol seit dem Wiedereinzug ins Weiße Haus unterstützte die First Lady einen Gesetzesentwurf, der es ein Bundesverbrechen machen soll, intime Bilder oder Videos ohne Einwilligung der Betroffenen zu veröffentlichen oder auch nur damit zu drohen. Dies gilt auch für Bilder, die mit Künstlicher Intelligenz geschaffen wurden, wo also etwa das Gesicht einer Ex-Freundin oder eines Ex-Freundes auf eine Person in einem Pornofilm übertragen wird.

Erste Kapitol-Rede: US-First Lady Melania Trump geht am Montag durch das Kapitol in Washington.
Erste Kapitol-Rede: US-First Lady Melania Trump geht am Montag durch das Kapitol in Washington. © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

Der Entwurf mit dem Namen „Take it Down Act“ soll die großen Plattformen dazu zwingen, Rachepornos von ihren Seiten zu nehmen. Er war nach Angaben des republikanischen Senators Ted Cruz vor drei Wochen vom Senat gebilligt worden und geht nun ins Abgeordnetenhaus. Cruz hatte und die demokratische Senatorin Amy Klobuchar hatten den Entwurf eingebracht. Abgeordnete des Repräsentantenhauses erklärten laut Axios-Bericht am Montag, sie seien bereit, den Gesetzentwurf zu verabschieden.

Kapitol-Rede: Melania Trump unterstützt Gesetz gegen Rachepornos und verteilt Seitenhieb an Demokraten

Melania Trump verwies auf eine anwesende 15-Jährige, die Opfer eines solchen KI-generierten Pornoclips geworden sei. Und obwohl die Familie die Social-Media-Unternehmen um Hilfe gebeten hätten, seien die Clips weiter weltweit verbreitet worden. Die Bitten der Familie seien auf taube Ohren gestoßen.

Einen Seitenhieb gegen die Demokraten wollte die First Lady bei ihrem Auftritt wohl nicht sparen. „Ich hatte erwartet, dass heute mehr führende Vertreter der Demokraten unter uns sein würden, um dieses ernste Thema anzusprechen. Sicherlich können wir als Erwachsene Amerikas Kindern Vorrang vor der Parteipolitik einräumen“, sagte Trump mit Blick auf die hauptsächlich republikanischen Beteiligten. (pav mit dpa)

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