Beginnt eine neue Pandemie? - Immer mehr Kinder in China erkranken an mysteriösen Lungenentzündungen - WHO ist alarmiert

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Viele Schulen in Peking und Liaoning sind bereits geschlossen, weil ein Großteil der Schüler und einige Lehrer an Lungenentzündungen erkrankt sind. Dass die beiden besonders betroffenen Städte im Norden Chinas 800 Kilometer voneinander entfernt sind, sei ein Hinweis darauf, dass diese Epidemie nicht mehr lokal begrenzt ist, schreibt Feigl-Ding. „Das sorgt mich sehr.“

Corona-Experte: „Epidemie ist nicht mehr lokal begrenzt. Das sorgt mich“

Zum Zeitpunkt des Ausbruchs der Epidemie ist noch nichts bekannt. „Es ist überhaupt nicht klar, wann dieser Ausbruch begonnen hat, da es ungewöhnlich wäre, wenn so viele Kinder so schnell betroffen sind“, schreibt „ProMed“. Auch das ist laut Corona-Experte Feigl-Ding „besorgniserregend“.

Zwar hatten chinesische Behörden der Nationalen Gesundheitskommission laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 13. November auf einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass die Inzidenz der Atemwegserkrankungen in China seit Mitte Oktober steige. Sie begründeten die Zunahme mit dem Wegfallen der Corona-Maßnahmen und der Zirkulation bekannter Erreger wie Grippeviren.

Eine Woche später berichteten Medien und „ProMed“ dann über zahlreiche Fälle von undiagnostizierten Lungenentzündungen bei Kindern. Ob diese mit dem zuvor dokumentierten Krankheitsgeschehen in Verbindung stehen oder andere Ursachen haben, ist jedoch ungewiss.

Ursachen des Ausbruchs bislang unklar

Experten spekulieren, dass der Ausbruch eventuell auf Mykoplasmen zurückzuführen ist – Bakterien, die Infektionen der Atemwege und atypische Lungenentzündungen auslösen können, wie sie angeblich derzeit in China grassieren. „Aber das ist vage Pauschalisierung“, schreibt Feigl-Ding. „Wir kennen den Erreger der Infektion nicht. Und das ist keine gewöhnliche atypische Lungenentzündung, da der neue Ausbruch nicht mild verläuft.“

Das unterstreicht auch die Tatsache, dass jeder zehnte Patient von außerhalb kommt, da es in seinem Heimatort keine Lungenspiegelungen angeboten werden – ein Verfahren, das nicht bei milden Verläufen zum Einsatz kommt.

Zudem würden Mediziner im Vergleich zu den Vorjahren immer mehr Erkrankte behandeln, die Mischinfektionen und Resistenzen gegen Medikamente hätten. „Vielleicht ist es ein Virus oder ein gemeines Antibiotika-resistentes Bakterium“, mutmaßt Feigl-Ding.

Epidemie oder Pandemie? Experten sind noch unsicher

Ob es sich bei dem Ausbruch um eine Epidemie oder Pandemie handelt, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mit Sicherheit sagen, so der Corona-Experte.

Die WHO hat die chinesische Bevölkerung indes aufgefordert, „Maßnahmen zur Verringerung des Risikos von Atemwegserkrankungen zu ergreifen“ und die Behörden um weitere Informationen zu einer Häufung von Lungenentzündungen bei Kindern im Norden des Landes gebeten.

Die WHO rief Chinas Bevölkerung auf, sich impfen zu lassen, sich von Erkrankten fernzuhalten und bei Symptomen zuhause zu bleiben, hieß es in einer am Mittwoch in Onlinediensten veröffentlichten Erklärung der UN-Gesundheitsbehörde.