Kaufbeurer „Demo gegen Rechts“ mit 2.000 Menschen

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Rund 2.000 Menschen säumten vergangenen Samstag die Kaiser-Max-Straße und traten für ein friedliches Zusammenleben, Vielfalt und Solidarität ein. © Mahi Kola

Ein klares Zeichen für Demokratie setzten am Samstagnachmittag etwa 2.000 Menschen, die in Kaufbeuren gegen Rechtsextremismus demonstrierten. Zu der Demo hatten die neu gegründete Kaufbeurer Gruppe der „Omas gegen Rechts“ und das Aktionsbündnis „Kaufbeuren gegen Rechts“ eingeladen. Die Proteste verliefen friedlich und ohne Zwischenfälle. Bitte beachten Sie unsere Fotostrecke am Ende des Beitrags.

Kaufbeuren –Der Protestzug durch die Altstadt war von einer friedlichen Stimmung geprägt. Die Menschen hielten Schilder hoch und marschierten Seite an Seite. „Es ist die größte Demonstration in Kaufbeuren, seit ich im Amt bin“, merkte Oberbürgermeister Stefan Bosse bei der Abschlusskundgebung vor dem Rathaus an.

Kaufbeuren zeigt Flagge: stolzer OB Bosse

Als OB sei er „stolz, dass Kaufbeuren Flagge zeigt“. Viele Menschen hätten „Angst um die Demokratie“. Die allgegenwärtige Verunsicherung und Orientierungslosigkeit der Menschen würde von Verfassungsfeinden „ausgenutzt“, statt gemeinsam Lösungen zu finden. „Auch unterschiedliche Positionen sind Teil der Demokratie“, verdeutlichte Bosse, „aber die Basis unseres Zusammenlebens darf nicht angegriffen werden“. Rechtsextreme Strömungen „schüren Hass und Angst“ – umso wichtiger sei es, „auf die Straße zu gehen und uns auf das zu besinnen, was uns ausmacht: Die freiheitlich demokratische Grundordnung, basierend auf der unantastbaren Würde eines jeden Menschen“, fand Bosse klare Worte. „Die Menschen, die sich heute hier versammelt haben, senden ein klares Signal der Solidarität und gegen die Spaltung der Stadtgesellschaft.“

„Stellung beziehen gegen Nazi-Propaganda“

Zu einer aktiven und wachen Zivilgesellschaft rief auch Nathan Lüders vom Aktionsbündnis „Kaufbeuren gegen Rechts“ auf. Auch im Alltag gelte es, „gegen rechte Hetze aufzustehen, nein zu sagen, Stellung zu beziehen“, denn „es gibt ein Recht auf Meinungsfreiheit, aber nicht auf Nazi-Propaganda“, so Lüders. Wolfgang Neumayer, Vorsitzender der Lebenshilfe Ostallgäu, hob in seiner Rede die Vielfalt der Menschen hervor.

„Es ist normal, dass wir alle verschieden sind. Rechtsradikale lehnen Unterschiedlichkeit, Individualität und Freiheit ab“, appellierte Neumayer an die Menschen, dem entschlossen entgegenzutreten und als „schärfstes Schwert“ gegen Rechtsextremismus demokratische Parteien zu wählen. Am Ende der Kundgebung stimmten die Menschen gemeinsam „Bella Ciao“ und „Das Bürgerlied“ von Hannes Wader an.

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