Gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus begünstigt Lungenkrebs

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Neben Rauchen oder Feinstaub kann auch ein gestörter Schlaf zum Risikofaktor für Lungenkrebs werden. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie.

Der zirkadiane Rhythmus, auch als biologische oder innere Uhr bekannt, beschreibt einen biologischen Rhythmus von etwa 24 Stunden. Beim Schlaf-Wach-Rhythmus des Menschen handelt es sich um ein typisches Beispiel dafür. Ist dieser gestört, kann es negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben und sogar die Entstehung einer Krebs-Erkrankung begünstigen.

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Ist der Schlaf-Wach-Rhythmus gestört, kann Krebs entstehen

Mann liegt in Bett und schläft
Ist der Schlaf-Wach-Rhythmus gestört, kann sich dies negativ auf die Gesundheit auswirken und sogar die Entstehung von Krebs begünstigen. © HalfPoint Images/IMAGO

Ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus kann nicht nur mit Schlafstörungen, sondern mit verschiedenen Leiden zusammenhängen. Dazu zählen beispielsweise Diabetes, Fettleber, Bluthochdruck, Herzkreislauferkrankungen sowie psychische Erkrankungen. Forscher haben zudem eine Verbindung zwischen Störungen beim zirkadianen Rhythmus und Krebs entdeckt. Studienergebnisse zufolge könnte der entstehende Mangel des Schlafhormons Melatonin die Entwicklung von Krebs fördern.

Später entdeckten Wissenschaftler jedoch zirkadiane Gene. Diese regulieren neben dem Schlaf-Wach-Rhythmus auch die Zellzyklen sowie DNA-Reparaturen. Außerdem wurde in Studien festgestellt, dass Mutationen dieser Gene die Bildung von Tumoren fördern können. Es zeigte sich, dass durch eine Störung des zirkadianen Rhythmus, zum Beispiel unregelmäßiger Schlaf oder Schichtarbeit, grundlegende zelluläre Prozesse aus dem Gleichgewicht geraten.

Studie untersucht Zusammenhang zwischen gestörter innerer Uhr und Lungenkrebs

Auch die Lunge ist zirkadianen Rhythmen unterworfen, da sich die Lungenfunktion durch mehr Tageslicht meist über den Tag hinweg verbessert. Forscher des kalifornischen Scripps Research Institute und der University of Rochester untersuchten deshalb im Jahr 2022, ob ein gestörter zirkadianer Rhythmus auch die Entstehung von Lungenkrebs fördert. Für ihre Studie, die im Fachmagazin Science Advances veröffentlicht wurde, setzte das Forscherteam gezielt Mäuse einer chronischen zirkadianen Störung aus. Diese Tiere hatten eine – insbesondere bei Lungenkrebs vorkommende – Gen-Mutation.

Schließlich hielten die Forschenden die Mäuse unter unterschiedlichen Lichtbedingungen. Der eine Teil der Mäuse wurden unter gestörten Lichtverhältnissen (sie entsprachen etwa solchen, denen in Schichtarbeit tätige Menschen ausgesetzt sind) gehalten. Die anderen Mäuse wurden unter Lichtbedingungen gesetzt, die denen der biologischen Uhr nachempfunden waren. So war es für diese Gruppe abwechselnd zwölf Stunden hell und zwölf Stunden dunkel.

Studie zeigt: Gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus erhöht Risiko für Lungentumore

Die Studienergebnisse zeigten, dass Mäuse, deren zirkadianer Rhythmus absichtlich gestört wurde, häufiger an Lungenkrebs erkrankten als die anderen Tiere. Außerdem erkannten die Forscher, dass bei den kränkeren Mäusen die Regulierung des HSF-1-Gens – das Hitzeschockfaktor-Protein 1 gilt als Biomarker für Krebserkrankungen – gestört war. Das Forscherteam vermutete, dass die verstärkte HSF-1-Signalisierung auf einen molekularen Zusammenhang zwischen einer Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus‘ und einem erhöhten Risiko für Krebs hindeutet. Somit gilt neben Rauchen, Feinstaub, familiäre Vorbelastung und bestehende Lungenerkrankungen auch ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus als Risikofaktor für Lungenkrebs.

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