Neue Harvard-Schikane von Trump: Keine Visa mehr für ausländische Studierende
Die US-Regierung geht weiter gegen Harvard vor: Trump will, dass ausländische Studierende keine Visa mehr für die Einreise in die USA erhalten.
Washington, D.C. – Der Streit zwischen Harvard und US-Präsident Donald Trump geht in die nächste Runde. Die renommierte Universität steht seit längerem in der Kritik der Regierung. Harvard wird beschuldigt, politisch links zu stehen und unzureichend gegen Antisemitismus vorzugehen.
Washington will Harvard verbieten, Studierende aus dem Ausland aufzunehmen. Die Universität geht rechtlich dagegen vor. Jetzt plant Trump den nächsten Schritt, um ausländische Studenten von der Uni fernzuhalten: Die Einreise in die USA fast aller ausländischen Personen, die ein Studium an der Harvard-University aufnehmen möchten, soll untersagt werden.
Trump-Schickane gegen Harvard: Ausländische Studierende sollen keine Visa mehr bekommen
Laut Trumps Ankündigung soll diese Maßnahme zunächst für sechs Monate gelten. Betroffen von der erschwerten Einreise wären vor allem ausländische Staatsangehörige, die ausschließlich oder überwiegend zu Studienzwecken oder zur Teilnahme an einem Austauschprogramm der Universität in die USA reisen wollen.
Darüber hinaus wurde das US-Außenministerium damit beauftragt, zu prüfen, ob bereits vergebene Visa an Harvard-Studierende aus dem Ausland zurückgezogen werden sollen. Ausnahmen von der Regelung sind vorgesehen für Personen, deren Einreise – etwa nach Einschätzung von US-Außenminister Marco Rubio – im nationalen Interesse liege.
Trump sieht Harvard als „ungeeignetes Ziel“ für ausländische Studenten
Trump rechtfertigte das Vorhaben damit, dass „das Verhalten von Harvard“ die Universität aus seiner Sicht zu einem „ungeeigneten Ziel für ausländische Studierende und Forscher“ gemacht habe. Er betonte, dass die nationale Sicherheit der USA es erfordere, dass Institutionen auf Anfrage Informationen bereitstellten, um Fehlverhalten unter internationalen Studierenden zu identifizieren und zu bekämpfen.
Solange Harvard diese Informationen nicht liefere, sei es „im nationalen Interesse“, ausländischen Studierenden den Zugang zur Universität im Rahmen eines Bildungsaustauschs zu verweigern, hieß es weiter. Denn dies diene dem Schutz der nationalen Sicherheit.
Rechtsstreit zwischen Trump-Regierung und Harvard-Universität zu internationalen Studenten
Bereits vor einiger Zeit hatte Heimatschutzministerin Kristi Noem angekündigt, Maßnahmen zu ergreifen, um Harvard an der Aufnahme internationaler Studierender zu hindern. In Zukunft soll es der Universität nicht mehr erlaubt sein, im Rahmen eines speziellen Bundesprogramms neue Studierende aus dem Ausland aufzunehmen.
Allerdings steht dieser Kurs derzeit unter juristischer Prüfung: Eine US-Bundesrichterin hat vorläufig eine Blockade erlassen, die es der Regierung aktuell untersagt, Harvard die Zulassung ausländischer Studierender zu verwehren. Dabei handelt es sich jedoch noch nicht um ein endgültiges Urteil.

Trump gegen Harvard: US-Präsident streicht Geld für renommierte Universität
Im Gegensatz zu vielen anderen Hochschulen zeigt sich Harvard widerständig gegenüber politischen Vorgaben aus Washington und geht auch rechtlich dagegen vor. Im April hatte Harvard zudem eine Forderung der Regierung zurückgewiesen, seine Diversitätsprogramme einzustellen.
Als Reaktion will Trump Harvard insgesamt drei Milliarden US-Dollar (rund 2,6 Milliarden Euro) entziehen und dieses Geld stattdessen an „Handelsschulen im ganzen Land“ umzuleiten. Das teilte Trump Ende Mai auf seiner Onlineplattform Truth Social mit.
Zuvor hatte die Regierung mehrjährige Bundeszuschüsse in Höhe von 2,2 Milliarden US-Dollar (etwa 1,9 Milliarden Euro) für die Universität gestrichen. Harvard zählt zu den wohlhabendsten Hochschulen der Welt. Das Vermögen der Universität wird auf etwa 53 Milliarden US-Dollar geschätzt und stammt nach Angaben der Institution größtenteils aus Spenden. (dpa/hk)