An den Stränden der italienischen Adria werden Algenteppiche zunehmend zum Problem für den Tourismus. Viele Urlauber verlassen die Region frühzeitig oder meiden die stinkenden Strände. Stattdessen bevorzugen sie laut ORF das Baden in Swimmingpools.
Adria-Städte reichen vermehrt Bauanträge für Pools ein
Der ORF berichtet, dass Städte wie Rimini und Riccione deshalb verstärkt Anträge auf den Bau von Pools einreichen. Jamil Sadegholvaad, der Bürgermeister von Rimini, schlägt laut "Il Manifesto" die Errichtung von Schwimmbädern am Strand vor, um den Tourismus anzukurbeln.
Auch der Regionalrat für Tourismus, Andrea Corsini, unterstützt dieses Vorhaben und betont gegenüber dem italienischen Medium: "Menschen müssen an die Riviera kommen und wissen, dass sie schwimmen können, denn das Meer ist sicher und nicht verschmutzt."
Rimini plant ungewöhnliche Lösung: Schwimmbäder am Strand
Laut Sadegholvaad muss die Region nun "innovative Lösungen finden, um das touristische Angebot zu erweitern." Die geplanten Schwimmbäder sollen direkt an der Küste entstehen und eine Alternative für Badegäste bieten.
Das Projekt zielt darauf ab, Rimini als Urlaubsziel attraktiver zu machen. Die Stadt erhofft sich, durch diese Maßnahme mehr Touristen anzuziehen und die lokale Wirtschaft zu stärken.
Grüne kritisieren hohen Wasserverbrauch von Pools
Der ORF hebt hervor, dass die örtlichen Grünen das Projekt kritisch sehen. Sie setzen sich für ein "sauberes Meer" ein und bemängeln den hohen Wasserverbrauch der Pools angesichts der Klimakrise.
Zudem zeigt der ORF auf, dass hohe Meerestemperaturen die Algenvermehrung und die Einwanderung fremder Fischarten begünstigen, was die Strände für Touristen unattraktiv macht. Tourismusbetriebe in der Region beklagen erhebliche Verluste durch die Algenplage.
"Meeresrotz" ist aus dem Weltall sichtbar
In der nördlichen Adria sorgt eine massive Phytoplanktonblüte für Unmut bei Urlaubern. Das als "Meeresrotz" bekannte Phänomen, das durch hohe Temperaturen und Süßwassereintrag verursacht wird, ist sogar aus dem All sichtbar. Eine Aufnahme des Copernicus-Sentinel-2-Satelliten vom 7. August 2024 zeigt die Schleim- und Phytoplanktonblüte vor der Küste von Rimini in Italien. Laut Copernicus hat der Süßwassereintrag den Salzgehalt der Meeresoberfläche reduziert und damit ideale Bedingungen für die Vermehrung des Phytoplanktons geschaffen.
Auch an kroatischen Stränden breitet sich der sogenannte Meeresrotz aus und macht das Baden unangenehm. Eine Urlauberin berichtete, dass es schwer sei, Stellen ohne Algenteppiche zu finden. Der schleimige Meeresteppich, der in den meisten Fällen harmlos ist, kann unangenehm riechen und das Meer nachts glitzern lassen. Experten warnen jedoch, dass bestimmte Schadorganismen in der Algenblüte für den Menschen gefährlich werden können. Das Phänomen betrifft nicht nur Italien und Kroatien, sondern auch andere Regionen wie die Karibik.