Signal-Chataffäre in den USA: Trumps Sicherheitsberater Waltz verlässt Amt

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Nach dem Signal-Skandal soll der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Mike Waltz, nun Gmail für vertrauliche Nachrichten verwendet haben. © Pool/ABACA/IMAGO

Die Signal-Chataffäre in den USA hat nun personelle Konsequenzen. Trumps Sicherheitsberater Mike Waltz muss seinen Posten aufgeben.

Washington D.C. – Der Nationale Sicherheitsberater der Trump-Regierung, Mike Waltz, tritt laut einer Insiderquelle von seinem Amt zurück. Auch sein Stellvertreter, Alex Wong, verlässt seine Position, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person mitteilt. Der US-Sender CBS News bestätigt diese Abgänge unter Berufung auf mehrere Insiderquellen.

Waltz hat wohl mehrfach gegen Sicherheitsvorschriften verstoßen

Waltz geriet in die Kritik, weil er Informationen weitergegeben haben soll. In einer als unsicher geltenden Chatgruppe auf dem Kurznachrichtendienst Signal diskutierte er mit hochrangigen Regierungsvertretern über Angriffspläne des US-Militärs gegen Huthi-Stellungen im Jemen. Anfang April berichtete das Magazin Politico, dass Waltz mehrfach gegen Sicherheitsvorschriften verstoßen habe.

Der Präsident hatte nach Bekanntwerden der Chatgruppenaffäre zunächst von einem „Ausrutscher“ gesprochen und Waltz einen „guten Mann“ genannt. Danach geriet jedoch Verteidigungsminister Pete Hegseth zunehmend unter Druck. Die Washington Post berichtete, Trump sei wütend auf Waltz und wolle ihn deshalb ablösen.

Waltz wäre der erste hochrangige Trump-Mitarbeiter, der in der zweiten Amtszeit des Republikaners seinen Posten verliert. Nach Angaben von CBS News muss auch Waltz‘ Stellvertreter Alex Wong gehen. Fox News zufolge will sich Trump in Kürze zu den Personalentscheidungen äußern.

Geleakte Chats zu Kriegsplänen im Jemen: Waltz muss gehen

In der Chatgruppe im Messengerdienst Signal hatten US-Regierungsmitglieder auf Einladung von Waltz Angriffspläne gegen die jemenitische Huthi-Miliz diskutiert. Irrtümlich fügte der Nationale Sicherheitsberater zu der Chatgruppe den Chefredakteur des Magazins The Atlantic, Jeffrey Goldberg, hinzu. Dieser berichtete ausführlich über den Fall und veröffentlichte die Chatprotokolle.

Waltz übernahm nach Bekanntwerden der Affäre „die volle Verantwortung“. Die Sicherheitspanne löste in Washington Schockwellen aus. Die oppositionellen Demokraten forderten den Rücktritt von Waltz und von Verteidigungsminister Hegseth. Beide hätten die Sicherheit von US-Militärangehörigen gefährdet, kritisierten die Demokraten.

Trump hatte Waltz nach seinem Wahlsieg im vergangenen November zu seinem Nationalen Sicherheitsberater ernannt. Der heute 51-Jährige war früher Offizier der US-Eliteeinheit Green Berets. Der Republikaner aus dem US-Bundesstaat Florida arbeitete zunächst unter Präsident George W. Bush als Berater im Weißen Haus und im Pentagon. Zudem war er als Kommentator für den Sender Fox News tätig. Ab 2018 saß er im Repräsentantenhaus.

Waltz gilt als „Falke“ in den Reihen der Republikaner und als Russland-Kritiker. Ebenso wie Donald Trump lehnte er jedoch weitere Ukrainehilfen ab.

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