Können Reisende Essen mit ins Flugzeug nehmen? Was erlaubt ist und was nicht
Flüssigkeiten wie Nagellackentferner, aber auch Messer und Scheren dürfen nicht ins Handgepäck. Doch wie sieht es mit eigenem Essen an Bord eines Flugzeugs aus?
München – Die Reisekoffer voller Hoffnung sind gepackt, auch die Flugtickets sind bereits in der Handgepäcktasche verstaut. Da der Flug in die Urlaubsregion aber ein paar Stunden dauern wird, heißt es jetzt vorsorgen. Doch welche Leckereien dürfen mit an Bord der Maschine? Schließlich will man ungern die teuren Snacks und Mahlzeiten an Bord kaufen müssen, wenn der kleine oder große Hunger kommt. Das gilt speziell auf Langstreckenflügen.

Und auch Eltern kleiner Kinder wollen sicher auf – meist flüssige Nahrung – auf dem Flug nicht verzichten. Mancher Sprössling wünscht sich vielleicht auch, unbedingt sein Glas Nutella mit in den Flieger nehmen zu dürfen, um die vor allem bei Kindern so beliebte Schokolade während des Flugs genüsslich mit ein paar Keksen zu verdrücken. Doch Vorsicht: Das Sicherheitspersonal am Flughafen könnte dem Kind bereits vor Betreten des Fliegers gehörig die Stimmung verderben. Denn nicht alle Lebensmittel dürfen ins Handgepäck und mit in den Flieger genommen werden. Vor kurzem musste ein Flugzeug sogar in der Luft umdrehen, weil in einem Handgepäckfach aus einer Tasche mit verfaultem Fisch Maden auf Passagiere herausfielen.
Eigenes Essen mit in den Flieger nehmen: Flüssige Lebensmittel sind generell nicht erlaubt
Flüssigkeiten in Behältnissen mit bis zu 100 Millilitern sind im Handgepäck der Airlines gestattet. Dazu zählen beispielsweise Duschgel und Haarshampoos. Doch bei flüssiger oder halbflüssiger Nahrung sollten Reisende aufpassen, was sie ins Handgepäck packen. Denn die meisten Lebensmittel werden bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen wie Flüssigkeiten behandelt und dürfen nicht mit an Bord der Maschine genommen werden.
Diese Lebensmittel sind im Handgepäck verboten:
- Aufstriche: Schoko-Creme, Honig, Marmelade, Frischkäse
- Weichkäse wie Camenber
- Joghurt, Quark und Kefir
- Streichwurst
- Salate mit Dressing
- Sirup und Marmelade
Quelle: chip.de
Meine news
Kleiner Tipp für Passagiere: Wer den Aufstrich in eine 100-Milliliter-Gefäß abfüllt oder ein Brot mit Schoko-Creme oder Marmelade bestreicht, darf die Lebensmittel laut chip.de „bedenkenlos mit an Bord“ nehmen. Das gelte auch für Joghurts, Quark und Kefir. Der Salat sollte vom Dressing getrennt werden und der Sirup ebenfalls umgefüllt werden.
Das ist unter Flüssigkeit zu verstehen
Laut einer EU-Verordnung zum Handgepäck spricht man von Flüssigkeit bei „Flüssigkeiten, Gelen und Aerosolen“. Hierunter seien alle Substanzen zu verstehen, die „bei Raumtemperatur flüssig, zähflüssig, gelartig, cremig oder von ähnlicher Konsistenz sind“, so die Bundespolizei. In Zweifelsfällen entscheide das Kontrollpersonal am Flughafen über die Zulässigkeit der Mitnahme. Die Vorschriften beträfen allerdings nur die Rechtslage innerhalb der Europäischen Union. Nicht-EU-Staaten können davon abweichen.
Quelle: Bundespolizei
Eigenes Essen im Handgepäck: Anders sieht es bei Babynahrung aus
Für Babynahrung – wie Brei, Milch oder Babyfläschchen – hingegen gelten nicht die strengen Handgepäckbestimmungen. Sie ist folglich erlaubt, sofern die Reisenden ein Baby dabei haben. Die Babynahrung darf sich einem Bericht von ADAC zufolge, auch in Behältern befinden, die mehr als 100 Milliliter fassen. Sie muss also nicht in Plastikbeutel abgefüllt werden wie andere Flüssigkeiten. Allerdings sollten sich Eltern zuvor bei den Fluggesellschaften schlaumachen, was an Bord der jeweiligen Airline erlaubt und verboten ist. Denn es gibt auch Anbieter, die nur eine beschränkte Menge zulassen – wie etwa Asiana Airlines.
Bei einigen Fluggesellschaften können Kindermenüs für die Reise vorbestellt werden. Die Deutsche Lufthansa beispielsweise bietet die „Milchreismaus“ oder den „Drachenfüßler“ und das „Hühnerstall“ Menü für ihre kleinen Fluggäste an Bord an. Sie alle wurden vom bekannten Fernsehkoch Alexander Herrmann gemeinsam mit Kindern kreiert und können sowohl auf diversen Europa-Flügen als auch auf Langstreckenflügen vor Abflug ganz einfach über einen Link online bestellt werden. Außerdem gibt es auch Gläschen mit Babynahrung für alle unter zwei Jahren. Beim Ferienflieger Condor kosten Snacks für Kinder ab 4,99 Euro auf Kurz- und Langstreckenflügen. Auf Langstrecken kosten die Gerichte 17,99 Euro.
Essen im Handgepäck: Duty-Free-Flüssigkeiten müssen versiegelt werden
Der Grund, warum bestimmte Vorschriften für Lebensmittel im Flieger gelten liegt auf der Hand. Denn die Ein- bzw. Ausfuhr von Lebensmitteln birgt die Gefahr, dass Lebensmittel Viren und Bakterien ins Land bringen. Seit Januar 2014 dürfen hingegen „alle an Flughäfen und bei Fluggesellschaften erworbenen Duty-Free-Flüssigkeiten als Handgepäck aufgenommen werden“, so die Bundespolizei auf ihrer Webseite. „Hierzu müssen die Duty-free-Flüssigkeiten beim Kauf zusammen mit dem Kaufbeleg in einen Sicherheitsbeutel mit rotem Rand versiegelt werden und dürfen nicht vor Erreichung des Zielflughafens geöffnet worden sein“, so der Hinweis der Behörde.
Abseits dieser Vorschriften und Regeln für das Handgepäck an Bord einer Maschine wird Fliegen nur mit Handgepäck bei Reisenden immer beliebter. Doch das wird offenbar zu einem riesigen Problem für die Airlines. Das Ladepersonal ist genervt und die Crews an Bord schichten um. Es kommt zu Flugverspätungen. (sthe)