Spyware im Play Store entdeckt: Kriminelle nutzen Schadsoftware seit 2020

  • VonNatascha Heidenreich
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Horoskop, Schrittzähler, Rechner: Sicherheitsexperten entdecken gefährliche Trojaner in einigen Apps. Wir sagen euch, welche Apps gelöscht werden müssen.

Kassel – Nur mal kurz das tagesaktuelle Horoskop checken oder schnell etwas ausrechnen – dafür und für viele andere Dinge im Alltag gibt es Apps. Einige davon sollte man allerdings besser nicht herunterladen beziehungsweise schnellstens löschen, sofern man sie bereits hat. Denn die Sicherheitsexperten von McAffee haben eine neue Schadstoffsoftware mit dem Namen „Xamalicious“ entdeckt.

Diese gelangt mittels unscheinbarer Apps wie „Essential Horoscope for Android“ sowie anderen Anwendungen aus dem Google Play Store auf das Smartphone und stellt eine Hintertür dar, die Dritten Zugriff aus das Gerät erlaubt. Die Schadsoftware ist allerdings nicht ganz so neu. Die Malware war vielmehr sehr lange aktiv, aber blieb bislang unentdeckt.

25 verschiedene Schad-Apps identifiziert: Bedrohung ist noch immer aktiv

Durch den entstandenen Zugang zum Gerät (in der Fachsprache als „Backdoor“ bezeichnet) können heimlich Anwendungen installiert werden, die Geld für die Kriminellen generieren. Etwa indem vom Nutzer unbemerkt Werbung geklickt wird. Allerdings sind die Möglichkeiten einer Backdoor damit noch lange nicht ausgeschöpft. McAffee warnt davor, dass so auch Spyware oder Banking-Trojaner auf diese Weise eingeschleust werden können. Mit verheerenden Folgen.

Die Schadsoftware „Xamalicious“ verbirgt sich hinter harmlosen Apps.

Die Forscher von McAffee haben etwa 25 verschiedene Schad-Apps identifizieren können. Ein paar davon können seit 2020 auf Google Play heruntergeladen werden. Alle betroffenen Apps wurden inzwischen aus dem Google Play Store entfernt. Das heißt aber nicht, dass die Bedrohung damit vorbei ist.

Sofort löschen: Beispiele, welche Apps betroffen sind

Android-Nutzer sollten kontrollieren, ob sie die Apps auf dem Smartphone haben. Wir haben einige Beispiele der von „Xamalicious“ betroffenen Apps von Google Play.

  • Essential Horoscope for Android (100.000 Downloads)
  • Sound Volume Extender (5.000 Downloads)
  • LetterLink (1.000 Downloads)
  • NUMEROLOGIE: PERSÖNLICHES HOROSKOP & ZAHLENVORHERSAGEN (1.000 Downloads)
  • Schrittzähler: Einfacher Schrittzähler (500 Downloads)
  • Universeller Rechner (100 Downloads)
  • 3D Skin Editor for PE Minecraft (100.000 Downloads)
  • Logo Maker Pro (100.000 Downloads)
  • Auto Click Repeater (10.000 Downloads)
  • Count Easy Calorie Calculator (10.000 Downloads)
  • Dots: One Line Connector (10.000 Downloads)

Eine vollständige Liste gibt es hier.

Nutzer sind weltweit betroffen. Die Experten von McAffee vermuten sogar, dass die Schadsoftware mindestens 327.000 Geräte von Google Play infiziert hat – darunter Android-Nutzer aus den USA, Deutschland, Spanien, U.K., Australien, Brasilien, Mexiko und Argentinien.

Wer eine betroffene App auf seinem Smartphone hat, sollte sie unbedingt löschen und das Smartphone noch mit einer Anti-Virus-Software scannen. Android-Nutzer sollten ihre Handys generell gut schützen, damit es gar nicht erst so weit kommt. (nhf)

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