Verluste in Ukraine-Krieg: Russland schießt eigenen Kampfhubschrauber ab

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Russland verliert durch Eigenbeschuss erneut einen Kampfhubschrauber. Für den Verlust soll es verschiedene Faktoren geben.

Moskau – Mehrere russische Telegramkanäle haben den Abschuss eines Ka-29-Hubschraubers in der Region Anapa gemeldet. Quellen sprechen von einem Verlust durch russischen Eigenbeschuss. Als mögliche Ursache gelte eine neue ukrainische Taktik, bei der gleichzeitig mit unbemannten Luftfahrzeugen (UAVs) und Überwasserschiffen (USVs) angegriffen werde, heißt es.

„Sie [die Ukrainer] haben eine neue Taktik angewandt. Gleichzeitige Angriffe mit USVs und UAVs. Um den Bootsangriff abzuwehren, müssen Flugzeuge gestartet werden, und um UAVs entgegenzuwirken, müssen Luftziele zerstört werden. Aber diese Aktionen funktionieren für uns nicht gut zusammen“, erklärten russische Quellen laut dem Portal Defensive Blog.

Das russische Luftabwehrsystem Pantsir-S1 soll für den Abschuss des eigenen Kampfhubschraubers verantwortlich sein.
Das russische Luftabwehrsystem Pantsir-S1 soll für den Abschuss des eigenen Kampfhubschraubers verantwortlich sein. © Sergei Ilnitsky/dpa

Russisches Luftabwersystem Pantsir-S1 anscheinend für den Verlust des Kampfhubschraubers verantwortlich

Darüber hinaus gaben die Russen bekannt, dass ein russisches Pantsir-S1-Luftabwehrsystem den Kampfhubschrauber abschoss. So schreibt es die Ukrainska Pravda. Dieser Verlust durch eigenen Beschuss verdeutliche die „Herausforderungen und Verwirrungen, denen man bei komplexen, vielschichtigen Gefechten“ ausgesetzt ist.

Bei dem Abschuss soll die vierköpfige Besatzung des Kampfhubschraubers umgekommen sein. Seit Beginn des Krieges kam es bereits häufiger zu Verlusten von Kampfhubschraubern und Kampfjets des russischen Militärs durch Eigenbeschuss.

Mangelnde russische Koordinierung an der Front sorgt für weitere Verluste

Es herrscht womöglich zunehmender Mangel an Koordinierung bei den russischen Streitkräften. Seit Beginn der Offensive in der Nähe der ukrainischen Stadt Charkiw kommt es nicht nur zu eigenen Kampfhubschrauberabschüssen. Sondern es landen anscheinend immer mehr russische Bomben auf dem eigenen Gebiet – statt wie erhofft auf ukrainischen Verteidigungsstellungen.

Nach Angaben des US-Senders CNN handelt es sich bei den Gleitbomben um nachgerüstete Freifallbomben aus Sowjetbeständen. Diese haben die Fähigkeit, mit ihren eigenen Flügeln bis zu 70 Kilometer zu fliegen. So bleiben die russischen Flugzeuge weit von den meisten ukrainischen Luftabwehrsystemen fern. Der ehemalige Verteidigungsminister Sergei Schoigu, der im Mai von Russlands Präsident Wladimir Putin ausgetauscht wurde, hatte die Produktion der Bomben noch um 40 Prozent erhöht. Laut ukrainischen Statistiken haben russische Luftstreitkräfte seit Beginn des Jahres im Ukraine-Krieg täglich zwischen 50 und 100 Gleitbomben abgeworfen. Der Gleitbombenbeschluss treffe momentan auf eigenem Gebiet vor allem die Stadt Belgorod.

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