Schüler aus Italien schießt seinem Freund ins Gesicht – „Wusste nicht, dass die Waffe geladen war“
In Italien entsetzt ein Vorfall in einem Schulbus: Ein 16-Jähriger schoss auf einen Freund. Er spricht von einem Unfall – Zeugen von einem Streit.
Asola – In einem Schulbus in Italien eskalierte ein Streit zwischen einem 16-jährigen Schüler und einem 17-jährigen Mitschüler. Medienberichten zufolge zog der Jüngere daraufhin eine Waffe aus seiner Jackentasche und feuerte seinem Freund ins Gesicht. Das Opfer wurde daraufhin mit starken Blutungen, einem Kieferbruch und abgebrochenen Zähnen ins Krankenhaus eingeliefert. Der 16-Jährige, der die Tat im Verhör einräumte, beteuert, es sei ein Unfall gewesen. Augenzeugen widersprechen dieser Darstellung.
Schock in Italien: Schüler schießt auf Freund – Kugel landet zwischen Kiefer und Zunge
Laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa sei der Auslöser für die gewalttätige Reaktion des 16-Jährigen ein Streit zwischen den beiden Jungen gewesen. Demnach berichteten Augenzeugen, er habe sich am 22. November im Schulbus auf dem Weg von der Gemeinde Asola nach Rivarolo Mantovano bedrohlich dem 17-jährigen Schüler genähert, welcher zu diesem Zeitpunkt Kopfhörer trug. Daraufhin habe er ihm ins Gesicht geschossen und sei aus dem Bus geflohen.
Die Kugel landete zwischen Kiefer und Zunge. „Ein paar Zentimeter weiter und der Schuss wäre tödlich gewesen“, schrieb die italienische Tageszeitung La Repubblica zu dem Vorfall. Bei einer Operation wurde dem Opfer schließlich die Spitze des kleinkalibrigen Geschosses entfernt. Dabei stellten die Ärzte fest, dass die Wunden allem Anschein nach von einer Schusswaffenexplosion und nicht wie zunächst vermutet von einer Schrotflinte verursacht wurden.

„Wollte ihm nur die Waffe zeigen“ – Tatverdächtiger Schüler spricht von einem Unfall
Der Schüler konnte unmittelbar nach dem Schulbus-Vorfall identifiziert werden. Mittlerweile sitzt der 16-Jährige aus der Stadt Mantua im Jugendgefängnis Beccaria in Mailand in Untersuchungshaft. Obwohl er die Tat bereits zugegeben hat, dementiert er weiterhin seine Schuld: „Es war ein Unfall, ich wusste nicht, dass die Waffe geladen war“, zitierte ihn La Repubblica. „Wir hatten keinen Streit, ich wollte ihm nur die Waffe zeigen, die ich zufällig in einem Kanal in der Nähe der Straße gefunden hatte. Der Schuss hat sich zufällig gelöst. Er ist mein Freund, ich wollte ihn nicht verletzen.“
Derzeit versuchen die Ermittler in Italien mithilfe der Tatwaffe den Vorfall zu rekonstruieren. Eine Taucheinheit fand die Beretta-Pistole im Fluss Oglio, wo der 16-Jährige sie eigenständig entsorgt haben soll. Zudem werden die Überwachungskameras in der Gegend und die Aussagen von Augenzeugen geprüft.
Immer wieder kommt es vor, dass persönliche Differenzen eskalieren – und mitunter in einem Blutbad enden. So eskalierte etwa ein Streit in einer Bar, woraufhin ein Mann plötzlich eine Waffe zog und schoss. In einem anderen Fall kam ein Hund wegen Polizeischüssen bei einem Nachbarschaftsstreit ums Leben. (cln)