Gewalt gegen Frauen: Plakataktion in Wolfratshausen rückt das Thema in den Fokus

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Plakataktion gegen Gewalt gegen Frauen: Clara Krüger hat die Ausstellung entwickelt. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Gewalt gegen Frauen und Kinder ist ein allgegenwärtiges Problem in der Gesellschaft. Der Verein „Frauen helfen Frauen“ hat eine Plakataktion gestartet, um das Bewusstsein dafür zu schärfen.

Wolfratshausen – Alle 14 Minuten wird in Deutschland ein Kind Opfer von häuslicher Gewalt, öfter als alle vier Minuten fügt ein Mann seiner Partnerin Gewalt zu. Zurück bleiben immer traumatisierte Opfer. „Ich bin ein schlauer Hund, meine Schwester ein schöner Schmetterling, meine Mama ein Elefant, der uns beschützt und meine Oma eine alte, weise Katze. Nur mein Papa ist kein Tier, er ist böse wie der Teufel.“ Diese erschütternden Worte stammen von dem achtjährigen Adam und begleiten ein Bild, das er von seiner Familie gemalt hat. Dieses wurde nun im Rahmen einer Plakataktion des Vereins „Frauen helfen Frauen“ beginnend mit dem „Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen“, gezeigt.

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Die ausgestellten Exemplare – elf Plakate und ein Infoplakat zur Definition von geschlechterspezifischer Gewalt – hingen eine Woche lang auf der Rathausseite entlang des Loisachwegs. „Wir wollten das Thema wieder in die Öffentlichkeit rücken und die Menschen dafür sensibilisieren. Gewalt gegen Frauen, Mädchen und Buben geschieht auf allen gesellschaftlichen Ebenen“, sagt Clara Krüger, Studentin der Sozialen Arbeit aus Dietramszell. Die 22-Jährige absolviert gerade ein Praktikum bei Frauen helfen Frauen und hat die Aktion mitentwickelt. Der Verein selbst unterstützt seit Jahrzehnten Betroffene durch Beratung, Schutz und Unterkunft.

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Die Idee zur Ausstellung, die auch auf die darauf folgenden Orange Days aufmerksam machen sollte, entstand auf einem gemeinsamen Teamtag. „Um das Trauma zu verarbeiten, hatten vorher in freiem Rahmen Frauen und Kinder Erlebtes, aber auch ihre Wünsche und Träume zu Papier gebracht. Diese Bilder haben wir anonymisiert verwendet“, sagt Krüger.

Landratsamt finanziert Druck der Plakate

Über einen QR-Code auf den Plakaten und an einem Infostand auf dem Wochenmarkt konnten insgesamt 253 Euro gesammelt werden. Zudem ist Felicitas Wolf, die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, auf die Aktion aufmerksam geworden. „Die Gleichstellungsstelle finanziert nun einen Druck der Plakate auf Hartschaumplatten“, zeigt sich Krüger erfreut, „um auch zukünftige Ausstellungen, beispielsweise im Landratsamt in Bad Tölz, zu ermöglichen.“

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