Er litt an Parkinson: Radio-Legende Matthias Holtmann ist tot

Die Radiolegende Matthias Holtmann ist tot. Der frühere SDR- und SWR-Moderator, Musiker und Radiopionier starb im Alter von 75 Jahren.

Matthias Holtmann wuchs in einem kulturell geprägten Elternhaus mit einem älteren Bruder auf. Nach dem Abitur studierte er Musik in Köln und war Schlagzeuger der Progressive-Rock-Band Triumvirat, die in den 1970er-Jahren internationale Anerkennung erlangte.

Im Jahr 1979 begann Holtmann seine Rundfunkkarriere beim Süddeutschen Rundfunk (SDR). Als Musikredakteur und Moderator prägte er insbesondere das Programm von SDR3, das den Slogan „Radio für den wilden Süden“ trug. Große Bekanntheit erlangte er durch die Sendung „Treff nach zwei“, die werktags zwischen 14 und 16 Uhr ausgestrahlt wurde.

Holtmann prägte das Radio im Südwesten

Im Laufe seiner Karriere führte Holtmann Interviews mit zahlreichen nationalen und internationalen Künstlern, darunter Harry Belafonte, Dieter Bohlen und die Spice Girls. Weitere bekannte Formate an denen er beteiligt war, waren „SWR1 Leute“ und „Dr. Music“, eine Spezialsendung für Musikinteressierte am Samstagabend.

Neben seiner Radiotätigkeit arbeitete Holtmann auch für das Fernsehen. Er moderierte Sendungen wie „Na und“, „Extraspät“ und „Ring frei“. 

Nach der Fusion von SDR und SWF zum Südwestrundfunk (SWR) war Holtmann zunächst als Musikchef bei SWR3 tätig. Später kehrte er ans Mikrofon zurück und moderierte auf SWR1 Baden-Württemberg unter anderem die Sendung „Guten Abend Baden-Württemberg“.

Mit der von ihm initiierten Veranstaltungsreihe „Pop & Poesie in Concert“ verband Holtmann Musik und Literatur auf besondere Weise. Auch nach der Diagnose einer Parkinson-Erkrankung blieb er weiterhin aktiv und trat bis zuletzt bei Live-Veranstaltungen auf.

2022 veröffentlichte er das Buch „Porsche, Pop und Parkinson“, in dem er über sein Leben, seine Karriere und seine Krankheit schrieb.