Anlegen mit 30 - Ein einfacher Trick hilft, die finanzielle Vorsorge ernsthaft anzupacken

Am besten lässt sich das an einem Beispiel verdeutlichen: Wer etwa 40 Jahre lang monatlich 100 Euro investiert – also insgesamt 48.000 Euro – und das bei einer gleichbleibenden Rendite von vier Prozent pro Jahr nach Kosten, kommt am Ende auf einen Betrag von 116.486,48 Euro. Wer nur zehn Jahre später beginnt und monatlich stattdessen 133,33 Euro anlegt, hat ebenfalls den Gesamtbetrag von 48.000 EUR investiert – aber fast 25.000 Euro an Rendite eingebüßt.

Um auf den gleichen Betrag zu kommen wie bei einer Ansparzeit von 40 Jahren, müsste man also noch mehr zurücklegen. Je länger jemand wartet, desto stärker muss man also sein Leben einschränken. Oder man hat im Alter weniger finanzielle Mittel zur Verfügung.

Dass das Aufschieben der finanziellen Vorsorge teuer werden kann, liegt am Wiederanlageeffekt. Denn wer sein Geld renditebringend anlegt, verdient mit der Zeit nicht nur eine Rendite auf das eingezahlte Kapital, sondern auch auf bereits erzielte Erträge, wie die folgende Grafik verdeutlicht. Gerade in späteren Jahren macht sich dieser Effekt deshalb besonders stark bemerkbar.

Der Wiederanlageeffekt ist aber nicht der einzige Grund, warum man frühzeitig mit der finanziellen Vorsorge beginnen sollte. Denn je länger der Anlagehorizont eines Anlegers, desto weniger fallen die an den Märkten üblichen Kursschwankungen ins Gewicht. Denn dann hat die Anlage mehr Zeit, sich von Marktturbulenzen, wie wir sie auch derzeit sehen, zu erholen.

Mit einem Trick fällt es leichter, die finanzielle Vorsorge anzugehen

Es lohnt sich also, seine Blockade, die eine frühzeitige finanzielle Vorsorge verhindert, zu hinterfragen und aufzulösen. Ausgehend von den eingangs zitierten wissenschaftlichen Erkenntnissen kann dabei ein recht einfacher Trick helfen: Beschäftigen Sie sich mit der Person, die Sie im Alter sein werden. Versetzen Sie sich in Ihre eigene Zukunft hinein.

Wer in jungen Jahren, zum Beispiel im Alter von 30 Jahren, noch gar nicht oder nur zögerlich an seine finanzielle Vorsorge denkt, sollte sich dafür Zeit nehmen. Denken Sie über ihre Hobbys und ihre Pläne nach, für die im Berufsleben meist keine Zeit bleibt. Oder stellen Sie sich ihr Leben als Großeltern vor oder träumen Sie von langen Reisen, in Länder und Regionen, die Sie schon immer einmal besuchen wollten.