Trauer um einen „großen Brückenbauer“: Dirigent und Komponist Josef Zilch verstorben
Der Dirigent und Komponist Josef Zilch war weit über die Grenzen Neufahrns hinaus bekannt. Doch in dem Eglinger Ortsteil fühlte er sich zu Hause. Nun ist der gebürtige Oberpfälzer verstorben.
Egling - Er schrieb Musikgeschichte, besaß das absolute Gehör und erhielt unzählige Auszeichnungen: Der Dirigent und Komponist Professor Doktor Josef Zilch war weit über die Grenzen Neufahrns hinaus bekannt. Nun ist der gebürtige Oberpfälzer im Alter von 96 Jahren verstorben.
„In gewisser Weise war mein Vater ein großer Brückenbauer zwischen den Welten und Kulturen“, sagt sein Sohn Josef Zilch im Gespräch mit unserer Zeitung. Bereits im Alter von zwölf Jahren war Zilch erster Organist am Marienmünster seiner Geburtsstadt Schwandorf. Jahre später führte er viele Orchester, vor allem die Nürnberger Symphoniker, zu Höchstleistungen.
Nachruf auf Josef Zilch - Im Laufe seines Lebens erhielt der Künstler viele Auszeichnungen
In München widmete er sich als Professor an der Hochschule für Musik den Nachwuchskünstlern. Seine erste Festanstellung in der Landeshauptstadt brachte ihn Anfang der 1970er-Jahre nach Neufahrn. Denn der Künstler, der sich selbst als „Landmensch“ bezeichnete, wollte keinesfalls in die Großstadt ziehen.
In dem Eglinger Ortsteil baute sich Zilch einen großen Freundes- und Bekanntenkreis auf. „Er war auch ein guter Schafkopfspieler“, erinnert sich sein Sohn. Die Auszeichnungen, die der Wahl-Neufahrner im Laufe seines Lebens erhielt, sind vielfältig. Dazu zählt das Bundesverdienstkreuz, der Bayerische Verdienstorden, sowie der Kulturpreis des Deutschen Jagdverbands.
Nachruf auf Josef Zilch: In Neufahrn war der Oberpfälzer zu Hause
Preisgekrönt ist auch seine weltweit bekannte Hubertus-Messe, für die der Komponist unter anderem den Deutschen Schallplattenpreis erhielt. Eine besondere Beziehung hegte der Künstler zu Japan. Mitte der 1970er Jahre wurde er als Gastdirigent an die Musashino-Universität in Tokio berufen. Ganze 28 Mal gastierte Zilch in Japan. Und fädelte ganz nebenbei die Patenschaft von Wolfratshausen zur Stadt Iruma ein.
Trotz der vielen Reisen bildete Neufahrn seinen Lebensmittelpunkt. „Hier war mein Vater zu Hause.“ Zilchs Heimat aber blieb Schwandorf. Dort wurde er im engsten Familienkreis beigesetzt. Der Verstorbene hinterlässt zwei Töchter und einen Sohn. Am Samstag, 14. Dezember, findet um 14 Uhr in der Filialkirche St. Johannes der Täufer in Neufahrn ein Requiem statt. kof
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