Bauernproteste im Oberallgäu: Hunderte Traktoren blockieren Verkehr

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Bauerndemo in Sonthofen: Mehr als 300 Traktoren machten am Montagmorgen Sonthofen „dicht“ und protestierten so gegen Streichungspläne der Bundesregierung. © Josef Gutsmiedl

Mit einem großen Traktorkonvoi schlossen sich im Oberallgäu mehrere hundert Bäuerinnen und Bauern aus der Region der bundesweiten Protestaktion gegen Streichungspläne im Bereich Landwirtschaft an. Rund um Sonthofen gab es am vergangenen Montagvormittag wegen der Aktion punktuelle Verkehrsbehinderungen.

Oberallgäu – Mit dem Protest wollten die Landwirte auf die Folgen aufmerksam machen, wenn die Steuerbegünstigungen beim „Agrardiesel“ abgeschafft werden. Was diese Pläne der Ampel-Regierung auslösen könnten, brachten zahlreiche Transparente und mitgeführte Plakate zum Ausdruck. „Ist der Bauer ruiniert, wird das Essen importiert!“, hieß es da. Der Regierung „mangele es an Fachkräften“, oder: „Stirbt der Bauer, stirbt das Land!“

„Allen Respekt“ zollten die meisten Beobachter dem beeindruckenden Traktorkonvoi durch die Kreisstadt. Landwirtschaft sei mehr als Lebensmittelerzeugung, so der Tenor einiger Passanten. Es gehe zumindest im Allgäu um bäuerliche Familienbetriebe, deren Leistungen mehr als Respekt verdienten. Wenn diese Betriebe dicht machten, weil es sich nicht mehr lohne, sähe es im Allgäu bald „schlimm“ aus mit der Kulturlandschaft.

Indra Baier Müller Bauernprotest
Auf der ersten Etappe durch Sonthofen begleitete die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller den Traktorkorso. © Josef Gutsmiedl

Die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller zeigte Verständnis für die Demonstration und begleitete auf einem der rund 300 Fahrzeuge den Traktorkorso auf der ersten Etappe durch Sonthofen. In einem Schreiben hatte sie zuvor die Bundesregierung aufgefordert, in einen „transparenten und umfassenden Dialog“ mit den Landwirten und deren Interessenvertretungen zu treten.

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