Ein Sporttempel zu Weihnachten

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Erding
  4. Erding

KommentareDrucken

Ein Bild von der Baustelle mit der hohen Holzdecke machten sich einige Mitglieder des Stadtrates. Unter ihnen Architekt Arnd Rudolph (3. v. r.). © Hans Moritz

Wer sich Erdings Dreifach- und Mehrzweckhalle am Lodererplatz nähert, sieht einen neuen städtebaulichen Hingucker:

Erding - Sie erhebt sich nicht einmal so hoch über den Boden und zeichnet sich durch Säulen vor dem Haupteingang aus, die sich in der nahen Sempt spiegeln. Deren Ufer wird dank Sitzstufen fortan begehbar sein.

Die Halle selbst ist weit gediehen, wie sich die Stadträte bei einem Baustellenbesuch bei Architekt Arnd Rudolph informieren konnten. Er teilte mit, „dass wir aktuell davon ausgehen, im November beziehungsweise Dezember dieses Jahres fertig zu sein“ – die Stadt bereitet sich und ihren Bürgern respektive Vereinen und Schulen quasi ein Weihnachtsgeschenk. Die Fassade sei weit gediehen, die Außenanlagen bereits in Arbeit.

In der Halle selbst wird derzeit der Boden verlegt – aus hölzernem Stäbchenparkett. Die Decke ist fast fertig, im Foyer, wo grauer Steinfußboden verlegt wird, muss sie noch abgehängt werden. Unterm Dach zeugen massive Ösen davon, dass zwei Bühnen – eine lange vor der Tribüne und eine kürzere auf der Ostseite – aufgebaut und mit entsprechender Technik versehen werden können. Über 1600 Gäste wird die Halle eines Tages aufnehmen können, 800 davon auf der großen Tribüne mit Blick in südliche Richtung. Die Prallwände bestehen aus dünnen Holzlatten, darüber sind große Fensterflächen. Unter der Tribüne hat der Architekt Platz geschaffen für Stühle und anderes Equipment.

Auffällig ist, dass die Halle in zweiter Reihe in einem Flur nahezu komplett umrundet werden kann. Hier finden sich unter anderem sechs Umkleidekabinen mit dazwischenliegenden Duschen sowie Räume, die bei Veranstaltungen etwa als Künstlergarderobe genutzt werden können.

Die Küche für die Mensa im Nordwesten ist bereits gefliest. Laut Rudolph sollen hier 60 Kinder und Jugendliche aus Grund- und Mittelschule gleichzeitig verköstigt werden können. Im Drei-Schicht-Modell habe man Kapazitäten für 180 Gäste jeden Mittag, so Rudolph.

Die Beschreibung beweist den Charakter als Mehrzweckhalle. Primär soll sie dem Schul- und Vereins- sowie Turniersport dienen, darüber hinaus aber endlich auch Großveranstaltungen wie Abschlussbälle in Erding ermöglichen. Bislang weichen die Schulen vor allem nach Freising aus.

Aber steht die Halle nicht sehr nah an der Sempt – und ist damit einer Hochwassergefahr ausgesetzt? Stadtbaumeister Sebastian Henrich verweist auf die Schutzfunktion des darüber liegenden Stadtwehrs. Zudem seien Planung und Bau mit dem Wasserwirtschaftsamt abgestimmt.

Einziger Wermutstropfen: Die Halle wird fünf Millionen Euro teurer als die kalkulierten 27 Millionen. ham

Auch interessant

Kommentare