News zum Ukraine-Krieg - Selenskyj tauscht Ukraine-Botschafter in Deutschland aus

Selenskyj tauscht Ukraine-Botschafter in Deutschland aus

16.37 Uhr: Die ukrainische Regierung um Präsident Wolodymyr Selenskyj tauscht den Botschafter in Deutschland aus. Das berichtet die „Bild“ am Mittwoch. Der derzeitige Amtsinhaber, Oleksij Makejew, war seit Oktober 2022 im Amt und löste damals den umstrittenen Andrij Melnyk ab. Der zeigte sich in den sozialen Netzwerken immer wieder als scharfer Kritiker Makejews, attackierte ihn in Interviews unverhohlen.

Nach offiziellen Angaben ist der Botschafter-Tausch Teil einer geplanten und regulären Rotation zwischen den ukrainischen Diplomaten im Ausland. So soll der derzeitige Botschafter in Israel, Jewhen Korniychuk, Makejews Rolle übernehmen, bis Februar soll Makejew noch in Deutschland bleiben. Was mit ihm danach passiert, ist unklar.

Luftalarm im ganzen Land: „Massiver“ Raketenangriff auf die Ukraine

Mittwoch, 25. Dezember, 07.10 Uhr: In der Ukraine ist wegen schwerer russischer Raketen- und Drohnenangriffe landesweit Alarm ausgelöst worden. Russische Kampfflugzeuge vom Typ Tu-95 MS schossen über dem Schwarzen Meer zahlreiche Marschflugkörper auf die Ukraine ab, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte. „Der Feind greift wieder massiv das Energiesystem an“, schrieb Energieminiester Herman Haluschtschenko auf Facebook. 

Auch die Großstadt Charkiw stand unter starkem Raketenbeschuss, bei dem mindestens vier Menschen verletzt wurden, wie die Behörden mitteilten. Darunter war im Saltowskij-Bezirk nach Angaben des Militärgouverneurs der Region, Oleh Synjehubow, ein 39-Jähriger, der in ein Krankenhaus gebracht wurde. „Zwei weitere Opfer befinden sich in ernstem Zustand“, ergänzte Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram. Außerdem sei ein Mensch verletzt worden, als in einem anderen Bezirk ein Privathaus getroffen wurde.

„Die russische Armee hat mindestens sieben Angriffe durchgeführt“, schrieb Synjehubow. Mehrere Brände seien ausgebrochen und es gebe Schäden an der zivilen Infrastruktur. Auch im Kiewer Bezirk von Charkiw gab es Bürgermeister Terechow zufolge einen Einschlag. Ein Feuer sei ausgebrochen, die Verglasung der umliegenden Gebäude wurde beschädigt.

Explosionen wurden nach Angaben der Agentur Ukrinform auch in der Großstadt Dnipro gemeldet.

Aufgrund des anhaltenden massiven Raketenbeschusses wurden in der Ukraine Maßnahmen zur Begrenzung des Stromverbrauchs ergriffen, berichtete Ukrinform unter Berufung auf den Stromnetzbetreiber Ukrenerho.

Russischer Frachter sinkt im Mittelmeer – zwei Vermisste

Dienstag, 24. Dezember, 09.32 Uhr: Nach der Explosion auf einem russischen Frachtschiff im Mittelmeer werden nach russischen Angaben zwei Besatzungsmitglieder vermisst. Die „Ursa Major“ sei mit 16 russischen Besatzungsmitgliedern an Bord auf ihrem Weg durch internationale Gewässer im Mittelmeer „nach einer Explosion im Maschinenraum“ gesunken, teilte der Krisenstab des Außenministeriums in Moskau am Dienstag im Onlinedienst Telegram mit. 14 Seeleute seien gerettet und in den spanischen Hafen Cartagena gebracht worden, zwei weitere würden vermisst.

Nach Angaben des Unternehmens Oboronlogistika war der Frachter auf dem Weg nach Wladiwostok im Fernen Osten. Demnach transportierte er Hafenkräne und Lukendeckel für Eisbrecher. Oboronlogistika untersteht dem russischen Verteidigungsministerium, bietet aber auch zivile Dienstleistungen für Transport und Logistik an.

Mit neuem „Starlink-Killer“ will Russland Ukraine empfindlich treffen

Sonntag, 22. Dezember, 12.30 Uhr: Das ukrainische Militär ist stark auf das Starlink-Satellitensystem von Elon Musk angewiesen. Über die Satelliten wird nicht nur die Kommunikation an der Front sichergestellt, sondern auch Artilleriefeuer koordiniert und Angriffe mit Drohnen ermöglicht. Besonders bei Angriffen auf russisches Territorium spielt Starlink eine entscheidende Rolle. Kein Wunder also, dass Russland alles daran setzt, dieses System zu stören.

Eine neue Entwicklung dabei ist das Kalinka-System, das von Russlands Zentrum für unbemannte Systeme und Technologien (CBST) entwickelt wurde. Dieses System, das von russischen Medien als „Starlink-Killer“ bezeichnet wird, soll in der Lage sein, Starlink-Signale aufzuspüren, zu lokalisieren und den Datenverkehr gezielt zu stören. Laut Andrei Bezrukov, dem Vorstandsvorsitzenden des CBST, wurde Kalinka bereits erfolgreich in der Ukraine getestet und befindet sich in der frühen Phase der Serienproduktion.

Kalinka hat eine Reichweite von etwa 15 Kilometern und kann in mobile Plattformen wie Boote oder Hubschrauber integriert werden, das berichtet „Economic Times“. Es soll besonders kompakt und effizient arbeiten, ohne auf große Sendemasten angewiesen zu sein. Statt das Signal mit hoher Leistung zu stören, setzt Kalinka offenbar auf eine intelligente Technik, um den Datenfluss zu unterbrechen. Dennoch ist es eine Herausforderung, Starlink dauerhaft auszuschalten. Die Satelliten fliegen relativ niedrig, wodurch die Signale stark und schwer zu blockieren sind. Zudem lassen sich die Terminals mit einfachen Mitteln, wie einer metallausgekleideten Grube, vor Störungen schützen.

Russland hat bereits in der Vergangenheit versucht, Starlink auszuschalten. So gelang es den Truppen im Sommer während ihres Einmarschs in der Region Charkiw, das System vorübergehend ortsweise zu blockieren. Mit Kalinka hofft Moskau nun, effektiver gegen die Nutzung von Starlink durch die Ukraine vorgehen und vor allem die Drohnenangriffe tief im eigenen Land eindämmen zu können. Wie leistungsfähig Kalinka tatsächlich ist, bleibt derzeit jedoch schwer einzuschätzen.

Trump will Ukraine militärisch unterstützen, hat aber eine teure Forderung

19.16 Uhr: Einem Bericht der „Financial Times“ zufolge will der künftige US-Präsident Donald Trump weiterhin die Verteidigung der Ukraine gegen Russland unterstützen. Das hätte Trump Eingeweihten zufolge auch gegenüber hochrangigen Entscheidungsträgern aus Europa bestätigt. So soll etwa der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz am Donnerstag am Rande eines EU-Treffens mit dem künftigen US-Präsidenten telefoniert haben. Scholz sprach später davon, dass Europa und die USA bei ihrer Unterstützung der Ukraine weiter an einem Strang ziehen werden.

Allerdings sehen sich die Nato-Alliierten womöglich bald mit einer teuren Forderung aus Washington konfrontiert: Dem Bericht zufolge will Trump von den Verbündeten fordern, in Zukunft fünf Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes für die Verteidigung auszugeben. Bislang sieht die Nato-Vereinbarung 2 Prozent des BIP vor.

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