Rottach-Egern: Tierschutzverein plant neues Katzenhaus – „Flut nimmt kein Ende“
In der Jahresversammlung des Tierschutzvereins Tegernseer Tal wurden verschiedene Neuerungen bekannt – unter anderem ein neues Katzenhaus ist geplant. Grund dafür ist die weiterhin hohe Auslastung.
Rottach-Egern – Der Tierschutzverein Tegernseer Tal hat sich mit rund 40 Mitgliedern zur Hauptversammlung getroffen und sich dabei unter anderem mit juristischen Belangen im Tierschutz beschäftigt. Dazu hielt Robert Derbeck, Vizepräsident des bayerischen Landesverbands beim Deutschen Tierschutzbund, einen Vortrag zum Thema „Tierschutzanzeigen – ein zahnloser Papiertiger?“ Auch Vereinsvorsitzende Johanna Ecker-Schotte hatte sich 2023 viel mit dem Tierschutzgesetz befasst. In der Versammlung erzählte sie unter anderem von ihren Fahrten nach Berlin und Bonn mit dem Dachverband in Tierschutzangelegenheiten. Dabei positionierte sie sich auch zur Katzenschutzverordnung, dem Fundtiererlass und zur Kombihaltung bei Rindern. Wie berichtet, zählt Ecker-Schotte dabei zu den Unterstützern der Bauern, die eine Kombihaltung mit Weideauslauf im Sommer befürworten.
Einmal mehr erneuerte die Vorsitzende außerdem ihre Haltung zu Feuerwerken und appellierte an die Gemeinden, darauf aus Rücksichtnahme auf die Tiere zu verzichten. Kreuth etwa habe dies mit der Lasershow vorbildlich gelöst. Zudem bat Ecker-Schotte, auf Hochzeitstauben zu verzichten („großes Elend der Tiere“) und appellierte an Wanderzirkusse, keine Tiere mehr für die Vorstellungen zu nutzen. Auch im Landkreis habe sie heuer wieder beobachtet, unter welchen Bedingungen Ponys und Esel in teils großer Hitze auf den Interimsflächen ohne Schatten gehalten werden. „Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß“, betonte die Vorsitzende.
Vorsitzende des Tierschutzvereins: „Die Katzenflut nimmt kein Ende“
Ebenfalls aus der Zeit gefallen ist das erste Katzenhaus, das im Tierheim in Rottach-Egern mittlerweile als Quarantäne- und Krankenstation genutzt wird. Das Haus soll zeitnah neu gebaut werden, um wieder den Anforderungen zu entsprechen. „Die Katzenflut nimmt kein Ende“, sagt Ecker-Schotte. Sauber unterteilte Räume seien deshalb unerlässlich. Die Kastrationsaktionen auf Höfen sollen im neuen Jahr auch deshalb fortgesetzt werden.
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Insgesamt sei das Tierheim, das von Isabel Seitz und Sophia Janßen geleitet wird, schon seit langer Zeit immer komplett belegt. Das Verweisen von Tieren an andere Heime sei schwierig, da diese eine ähnliche Situation hätten. Insbesondere Abgaben von Hunden würden ständig zunehmen, schildert Ecker-Schotte. Sie vermutet in vielen Fällen eine Überforderung der Besitzer. Aber auch hohe Kosten und etwaige Allergien zählten zu den Gründen, warum Hunde abgegeben werden. In Summe leben im Tierheim derzeit rund hundert Tiere. Abgegeben wurden allein im vergangenen Jahr knapp 300. nap