Im Zusammenhang mit dem Wettskandal im türkischen Fußball hat ein Gericht in Istanbul Haftbefehl gegen acht Verdächtige erlassen. Darunter seien der Präsident des Vereins Eyüpspor, Murat Özkaya, und mehrere Schiedsrichter, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Elf weitere Personen seien unter Auflagen freigelassen worden. Ihnen wird unter anderem Amtsmissbrauch und Wettbewerbsmanipulation vorgeworfen.
Ein Schiedsrichter platzierte allein 18.227 Wetten
Der türkische Fußballverband (TFF) hatte Ende Oktober Vorwürfe bekannt gemacht, laut denen insgesamt 152 Unparteiische aktiv Wetten platziert haben sollen. 371 von insgesamt 571 aktiven Schiedsrichtern in der Türkei sollen zudem ein registriertes Wettkonto haben.
„Es gab sieben Schiedsrichter der Süper Lig, 15 Schiedsrichter-Assistenten der Süper Lig, 36 Schiedsrichter der 1. Lig und 94 Schiedsrichter-Assistenten der 1. Lig! Davon platzierten 10 Schiedsrichter über 10.000 Wetten, ein Schiedsrichter platzierte allein 18.227 Wetten, 42 Schiedsrichter platzierten Wetten auf über 1.000 einzelne Fußballspiele und einige Schiedsrichter platzierten nur einzelne Spiele“, hatte TFF-Präsident İbrahim Hacıosmanoğlu Ende Oktober gesagt.
Auch gegen Nationspieler wird ermittelt
Der TFF hat mittlerweile 149 Schiedsrichter und Assistenten für Zeiträume zwischen acht und zwölf Monaten suspendiert. Auch Spieler sind Medienberichten zufolge im Visier der Justiz.
Unter den verdächtigten Spielern finden sich 27 Profis, die aktuell in der Süper Lig aktiv sind. Darunter befindet sich auch der türkischer Nationalspieler Eren Elmalı (25), der bei Galatasaray Istanbul unter Vertrag steht. Er wurde für die anstehenden Länderspiele aus dem Kader der Nationalmannschaft gestrichen.