Nach großem Trainerverschleiß: Kompany die große Bayern-Hoffnung

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Bei seiner Verpflichtung noch als „Notlösung“ verspottet, gilt Vincent Kompany nach seiner ersten Saison beim FC Bayern bereits als große Hoffnung.

München - Zur Überraschung vieler Experten scheint der 39-jährige Kompany der erste Trainer seit einer gefühlten Ewigkeit zu sein, dem beim deutschen Rekordmeister wieder einmal eine längerfristige Trainer-Ära zuzutrauen ist. Der FCB-Chefcoach mit der längsten zusammenhängenden Tätigkeit in der Geschichte des FC Bayern war Ottmar Hitzfeld, der von 1998 bis 2004 u.a. Oliver Kahn, Mehmet Scholl, Stefan Effenberg und Michael Ballack an der Säbener Straße trainierte.

Die gesamte FCB-Familie ist überzeugt von Kompany

Vereinsverantwortliche, Spieler, aber auch die große Mehrheit der Fans sind überzeugt bis begeistert vom Belgier, der als Aktiver in seiner Nationalmannschaft aber auch als Kapitän von Manchester City einen Weltklasse-Innenverteidiger abgegeben hat. Kompany hat einer nach der letzten Spielzeit stark verunsicherten Truppe nicht nur ein neues Spielsystem, sondern auch wieder viel Selbstvertrauen eingehaucht.

Seine besonnene sympathische Art in der Öffentlichkeit hat einen durch viele Turbulenzen auf allen Ebenen aufgescheuchten Klub beruhigt, Angriffsflächen zumindest stark verringert. Es herrscht größtes Vertrauen in seine Fähigkeiten, Vorgaben, aber auch Wertvorstellungen. Der Teamgedanke ist beim 39-Jährigen ganz hoch angeschrieben, Probleme werden ausschließlich intern angesprochen.

FC Bayern: Riesiger Trainerverschleiß in der erfolgreichsten Phase der Vereinsgeschichte

Das war in den vergangenen Jahren längst nicht immer so, obwohl diese wohl als die sportlich erfolgreichsten im Männerfußball der Vereinsgeschichte angesehen werden können. Mehr als erstaunlich: Trotz der „Europarekordserie“ (Maßstab die „Topligen“) von elf aufeinanderfolgenden nationalen Meisterschaften von 2012/13 bis 2022/23, garniert mit zwei außergewöhnlichen Triple-Triumphen, gab es keine Konstanz in dieser Epoche im Verein. Eindrucksvoll dadurch dokumentiert, dass der Rekordmeister in dieser Rekord-Ära acht Cheftrainer verschliss.

Eigentlich hätte Jupp Heynckes nach dem legendären Triple 2012/13 gerne noch weiter gemacht, wenn das Schicksal nicht in der Winterpause zuvor den joblosen „Welttrainer“ Pep Guardiola angeboten hätte. Dessen Zusage galt als Sensation, der Verantwortlichen an der Säbener Straße hätten ihn gerne länger als drei Jahre beschäftigt. Der Katalane sah dies jedoch damals als maximale Zeit an, die er bei einem Klub verbringen möchte. Nun geht er in sein zehntes Jahr bei Manchester City...

Zwei, die sich gut verstehen: FCB-Coach Vincent Kompany und Sportvorstand Max Eberl.
Zwei, die sich gut verstehen: FCB-Coach Vincent Kompany und Sportvorstand Max Eberl. © IMAGO/Domenic Aquilina

Nach Guardiola war es vorbei mit der Konstanz auf der Trainerbank

Im Sommer 2016 startete Carlo Ancelotti in München. „Menschenfänger“ sollte seine Kernkompetenz sein: In Madrid wohl immer wieder, nicht aber beim FC Bayern. Anfang Oktober 2017 wurde Heynckes zurück nach München geholt, aber von vorneherein war klar, dass sein viertes Engagement an der Säbener Straße im Mai 2018 enden würde. Ex-FCB-Spieler Niko Kovac ereilte ein ähnliches Schicksal wie Ancelotti, er trainierte insgesamt nur einen Monat länger (Juli 2018 bis November 2019).

Sein Assistent Hansi Flick übernahm - zunächst interimsmäßig. Seine Erfolgsserien wurden immer länger, sein Vertrag wurde verlängert. Während der Corona-Pandemie holte er das Double, Triple, final sogar das zweite Sextupel der Fußball-Weltgeschichte. Permanente Streitereien mit Sportvorstand Hasan Hasan Salihamidžić vertrieben ihn Richtung DFB. Julian Nagelsmann, Thomas Tuchel. Jeder einzelne von ihnen wurde mindestens einmal Deutscher Meister, es reichte aber nie für ein längeres Engagement.

Dieser Artikel entstand in einer Content-Partnerschaft mit fcbayerntotal.com

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Kompany kann es schaffen

Jetzt Vincent Kompany - im Vergleich zu Nagelsmann und Flick, die vor ihm erneut als FCB-Trainer gehandelt wurden, bezüglich des FC Bayern noch unbelastet. Eine ganz große Hoffnung.

Warum es der 39-Jährige tatsächlich beim Rekordmeister schaffen kann, verriet nicht zuletzt sein offizielles Statement auf der Website des Rekordmeisters nach der gewonnenen Meisterschaft, in welchem er sich an seine Mannschaft und die Fans des FC Bayern richtete. Kompany hob dabei speziell die mannschaftliche Geschlossenheit, die bei seinem Führungsstil eine zentrale Rolle spielt, hervor.

Ein Trainer, der für auch alle Seiten die richtigen Worte findet

„Glückwunsch an die Spieler für ihre herausragende Leistung über die ganze Saison hinweg: Ihr habt das zusammen geschafft. Ihr habt das als Team gewonnen.“ Typisch für den sympathischen Übungsleiter, dass er sich selbst dabei nicht einbezieht, obwohl insbesondere auch sein Beitrag dabei „herausragend“ war.

Der Belgier blickte aber gleichzeitig mit Ehrgeiz nach vorne: „Wir müssen weiter pushen. Die Saison ist noch nicht vorbei, wir können uns noch auf viel freuen.“ Die Klub-Weltmeisterschaft in den USA vom 14. Juni bis 13. Juli ist noch ein ganz großes Ziel des Rekordmeisters.

Im Moment des großen Triumphes vergaß Vincent Kompany auch nicht die vielen Millionen Anhänger des FC Bayern, des mitgliederstärksten Vereins der Welt: „Zu guter Letzt ein riesiges Dankeschön an alle Bayern-Fans auf der ganzen Welt für eure Unterstützung. Ihr wart super.“ 

Das künftige FCB-Erfolgs-Trio?

Die Hoffnung von Verein und Fans ist aktuell groß, dass der FC Bayern mit Kompany einen Trainer gefunden hat, mit dem man endlich wieder eine Ära prägen kann. Erfolgreich, mit Ruhe und Respekt. Selbst die ehemaligen Kritiker und Spötter dürften das anerkennend quittieren. Mit Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund sollte er dafür auch die richtigen Unterstützer an seiner Seite haben.

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