Ikea steht plötzlich in Nordkorea: Schweden geschockt über Bilder auf sozialen Medien
Das Einrichtungshaus Ikea hat in Nordkorea gar keine Niederlassung. Das hindert die Nordkoreaner aber offenbar nicht daran, sich mit Schränken und Küchenmöbeln im Schwedenstil einzurichten.
Pjöngjang - Dieses Handy-Video eines chinesischen Austauschstudenten verbreitete sich in Windeseile in den sozialen Netzwerken: Zu sehen war darauf eine Ikea-Filiale mit dem weltbekannten, gelb-blauen Firmenlogo in einem Einkaufszentrum in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang. Nur, Ikea hat in Nordkorea gar keine Niederlassung. Das Möbeleinrichtungshaus, in dem die Nordkoreaner nach Schränken und Küchenstühlen Ausschau halten, ist wohl ein nordkoreanisches Angebot Marke Eigenbau.
Ikea steht in Nordkorea: Westliche Markenware sind sehr begehrt
Zwar ist der Möbel-Konzern wie viele westliche Unternehmen in Südkorea vertreten; mit Diktator Kim Jong-un werden aber bisher keine Geschäfte gemacht. Auf die aktuelle Berichterstattung reagierte Ikea deshalb auch deutlich. Ein Sprecher erklärte, dass es „keine autorisierten Ikea-Verkaufskanäle in Nordkorea“ gebe. Mit anderen Worten: Bei dem Einrichtungshaus handelt es sich um einen Fake-Shop. Der Ikea-Sprecher erklärte weiter, man werde „gegebenenfalls Maßnahmen“ ergreifen.
Der kurze Clip des chinesischen Social-Media-Nutzers wurde offenbar im Einkaufszentrum Ryugyong Golden Plaza aufgenommen, einem Luxus-Einkaufszentrum, das im Jahr 2023 eröffnet wurde. Es zeigt, dass der Verkaufsbereich nicht den typischen Ikea-Filialen mit den großen Lagerhallen und weitläufigen Ausstellungsflächen ähnelt. Stattdessen scheint das Geschäft einen begrenzten Raum auf einer Etage des Kaufhauses einzunehmen.
Ikea in Nordkorea kein Einzelfall: Westliche Marken werden gefakt
Unklar ist, ob es sich um echte Ikea-Möbel handelt. Insider gehen davon aus, dass die Möbel über Dritte illegal ins Land gebracht wurden. Möglicherweise seien Möbel, die eigentlich für den chinesischen Markt bestimmt gewesen seien, nach Pjöngjang abgezweigt worden, um dort wohlhabenden Kunden in Kaufhäusern angeboten zu werden. Bereits 2018 hatte ein anderes Einkaufszentrum Ikea-Möbel verkauft. Auch damals hatte Ikea deutlich gemacht, dass es keinerlei Zustimmung für den Verkauf gegeben habe. Nordkoreanische Geschäfte sind dafür bekannt, dass sie ohne Genehmigung westliche Marken verkaufen, die oft von Dritten in China gekauft und eingeschmuggelt werden.