Holzkirchen ehrt Olaf von Löwis: Neuer „Altbürgermeister“ in der Marktgemeinde

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Emotional sichtlich angefasst nahm kürzlich Landrat Olaf von Löwis (Mitte) in Beisein von Ehefrau Sibylle im Kreis des Holzkirchner Marktgemeinderates von Rathauschef Christoph Schmid die Ehrenbezeigung „Altbürgermeister“ entgegen. © Hacker

Der Marktgemeinderat Holzkirchen hat einstimmig Olaf von Löwis den Ehrentitel „Altbürgermeister“ verliehen. Ein Zeichen für seine bedeutenden Verdienste und nachhaltigen Spuren in der Gemeinde.

Holzkirchen – Der Marktgemeinderat Holzkirchen verlieh kürzlich dem aktuellen Miesbacher Landrat Olaf von Löwis den Ehrentitel „Altbürgermeister“. Der Beschluss dazu fiel im Juni nichtöffentlich einstimmig.

Wie Schmid vor dem fast durchweg im gutem Gewand erschienenen Gremium erinnerte, fiel in von Löwis Amtszeit unter anderem der Neubau und die Eröffnung der Kita an der Erich-Kästner-Straße, die Generalsanierung der Grundschule an der Baumgartenstraße und der Bau von 16 gemeindlichen Wohnungen am Sommerfeld.

Mit dem Mobilitäts- und Ortsentwicklungskonzept wurde, so Schmid weiter, ein Instrument geschaffen, von dem bereits viele Maßnahmen umgesetzt wurden und die Gemeinde immer noch profitiere. „In einer denkwürdigen Sitzung im Jahr 2015 wurde schließlich beschlossen, in die Geothermie und damit als Kommune in die klimafreundliche Energieerzeugung einzusteigen“, merkte Schmid an und richtete dann sein Wort an von Löwis: „Auch in der Verwaltung hast Du Spuren hinterlassen, als Du mit der Einrichtung der Vergabestelle und eines Marktbaumeisters das richtige Gespür hattest und Holzkirchen so immer einen Schritt voraus war.“

Erreichte Meilensteine unter von Löwis’ Amtszeit

Besonders aber hob Schmid von Löwis Fähigkeit hervor, zu moderieren und Menschen zusammenzuführen. Auch wenn dies kaum noch für möglich erschien: „Diese Kunst und die, wie Du Räume mit menschlicher Wärme füllen kannst, ist einfach großartig.“ Als „gewisse Grandezza“ bezeichnete FWG-Fraktionssprecher Torsten Hensel diese Charakterzüge: „Bei allen Gegensätzlichkeiten konnte man mit Dir immer im Dialog bleiben.

Und selbst wenn wir nicht ganz zusammenkommen konnten, Deine Entscheidungen basierten stets auf dem festen Boden des Grundgesetzes.“ Den „Mut zu Entscheidungen und ein sicheres politisches Bauchgefühl“ attestierte Sebastian Franz (CSU) dem frisch ernannten Altbürgermeister, mit denen er in Holzkirchen Spuren hinterlassen hat, deren Früchte bis heute tragen: „Dabei hast Du stets ein offenes Ohr für alle Bürger und demokratischen Parteien und stellst Dich auch unbequemen Diskussionen.“

Persönlichkeit und Führungsstil: Moderation, Wärme und Mut

An eine gewisse „Leichtigkeit in den Jahren 2014 bis 2020“ erinnerte sich Robert Wiechmann (Grüne) gerne zurück: „Es war eine fröhlichere Zeit mit einer guten Zusammenarbeit, für die ich Dir sehr dankbar bin.“ Mit persönlichen Erlebnissen verband auch Simon Ammer (SPD) seine Wortmeldung: „Als junger Gemeinderat faszinierte mich Deine ausgleichende Art und wie dabei demokratische Prozesse mit Leben gefüllt wurden.“

Die Verleihung des Ehrentitels Altbürgermeister war, wie von Löwis sagte, für ihn „der stärkste emotionale Moment meines politischen Lebens.“ Dabei sei es normal, dass Themen von den Amtsvorgängern ererbt und oft an die Nachfolger weitergegeben werden: „Das ist das Los von politischen Zeitverträgen.“ Die viele Jahrzehnte schwelende Südumfahrung sei ein Beispiel dafür, dass erst nach seiner Amtszeit abgeräumt wurde.

Ehrung für ein engagiertes Wirken und nachhaltige Spuren in Holzkirchen

Ein anderes, weit erfreulicheres, die Frischeküche, die unter von Löwis Vorgänger Josef Höß (CSU) angestoßen, unter von Löwis eröffnet wurde und sich heute zu einem „tollen Projekt“ gemausert hat: „Als Bürgermeister und ausgestattet mit dem Vertrauen der Bürger durfte ich quasi als eine Art Zirkusdirektor mitwursteln. Ohne den Gemeinderat und das gute Team im Rathaus wäre mir das aber sicher nicht gelungen. Dafür meinen herzlichen und aufrichtigen Dank.“

Sein Wahlspruch sei immer gewesen: „Mit dem Reden kommen die Leut‘ zusammen.“ Für die Kommunalwahlen 2026, bei denen von Löwis nicht mehr kandidiert und vielleicht im Gedanken an den wenige Stunden zurückliegenden AfD-Eklat bei der letzten Sitzung des Bayerischen Landtages vor der Sommerpause hatte er aber noch einen Wunsch: „Ich hoffe, dass sich genügend Menschen mit gesundem, demokratischen Menschenverstand finden und aufstellen lassen, die sich ohne Parteipolitik für ihre Gemeinde einsetzten wollen und die dabei vor allem einen respektvollen Umgang miteinander pflegen.“ Helmut Hacker

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