Für Ende des Ukraine-Kriegs: Kreml-Sprecher deutet mögliches Treffen von Putin und Trump an
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Wladimir Putin hat seit 2021 keinen direkten Kontakt mehr mit einem US-Präsidenten gehabt. Beide Parteien scheinen nun ein baldiges Treffen in Betracht zu ziehen.
Washington, D.C./Moskau – Nach dem Amtsantritt Donald Trumps (20. Januar) lief es im Ukraine-Krieg zunächst einige Wochen lang vielversprechend für Wladimir Putin und seinen Vorstellungen eines Kriegsendes nach eigenen Ambitionen. Der Eklat zwischen Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump im Weißen Haus (28. Februar) markierte den medienwirksamen Negativ-Höhepunkt der Beziehungen zwischen der Ukraine und den USA, in dessen Folge US-Präsident Trump der Ukraine sogar die militärischen Hilfen zu seiner Verteidigung gegenüber Russland entsagte. Russlands Machthaber Putin dagegen bekam von US-Seite einiges Verständnis entgegengebracht, eine Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Beziehungen beider Seiten zueinander stand im Raum.
Doch mit immer neuen Angriffen auf die Ukraine – inklusive auch wiederholt auf die Hauptstadt Kiew – zeigte sich Putin weiter nicht kompromissbereit. Unterdessen nannte Selenskyj das Treffen mit Trump im Rahmen der Beisetzung von Papst Franziskus im Vatikan letzte Woche unlängst „das beste“, das beide bislang geführt hätten, wie mehrere internationale Medien am Sonntag meldeten. Daraufhin folgte am Montag eine überraschende Nachricht aus Moskau: Kreml-Sprecher Dmitri Peskow will demnach offenbar schon bald ein Vier-Augen-Gespräch Putins mit dem US-Präsidenten ansetzen.
Gibt es ein Treffen von Putin und Trump im Mai in Saudi-Arabien?
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sagte Kreml-Sprecher Peskow am Montag in Moskau, er halte ein Treffen zwischen Putin und US-Präsident Trump in absehbarer Zeit für notwendig. Über einen möglichen Termin der Zusammenkunft beider Staatsoberhäupter machte der Kreml-Sprecher jedoch keine konkreten Angaben.
Von US-Seite war unlängst zuvor bekannt geworden, dass sich Trump ein Treffen mit Russlands Machthaber im Rahmen der Saudi-Arabien-Reise vorstellen könnte, zu der Trump Mitte Mai gen Nahost aufbrechen wird. Im Rahmen der Reise wird der Republikaner auch Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate besuchen, um führende Politiker der Golfstaaten zu treffen, berichtete der US-Nachrichtendienst Axios. Kreml-Sprecher Peskow dagegen erklärte am Montag, Putin habe für Mitte Mai keine Reisen in den Nahen Osten geplant. Dennoch sei ein Gespräch Putins mit Trump in Russland gegenwärtig „in aller Munde“.
Trump gibt sich bei Frage nach Ende des Ukraine-Kriegs weiter zuversichtlich
„Und in vielerlei Hinsicht denken wir, dass es sicherlich notwendig ist“, fügte Peskow Reuters zufolge am Montag in Moskau weiter hinzu. „Es muss entsprechend vorbereitet werden und erfordert Anstrengungen auf verschiedenen Expertenebenen“, sagte der Kreml-Sprecher weiter. Dazu gehöre es auch, den Kontakt zwischen Moskau und Washington fortzuführen.
Trump, der vor und nach seinem Amtsantritt als US-Präsident immer wieder versprochen hatte, ein Ende des Ukraine-Kriegs in kürzester Zeit herbeizuführen, sagte am Wochenende, er und seine Berater hätten in den letzten Tagen „sehr gute Gespräche“ über Russland und die Ukraine geführt, berichtet Reuters.
Zuvor hatte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce – ähnlich wie nun auch Kreml-Sprecher Peskow – erklärt, die weitere Kommunikation zwischen den Staatsoberhäuptern Russlands und der Vereinigten Staaten sei eine Notwendigkeit für ein Ende des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine.
Putin hat seit 2021 keinen US-Präsidenten mehr getroffen – Trump erwähnt auch Telefongespräch
Ein potenzielles Treffen zwischen Putin und dem amtierenden US-Präsidenten könnte in der Frage eines nahen Kriegsendes womöglich wegweisend sein, in einer anderen Hinsicht aber wäre es ganz sicher ein Meilenstein: Putin hat keinen amtierenden US-Präsidenten mehr getroffen, seit er Mitte Juni 2021 in Genf einen Gipfel mit Trumps Vorgänger Joe Biden abhielt. Das letzte Gespräch zwischen Trump und Putin fand Mitte März (18. März) telefonisch statt. Dabei betonten die Staatschefs mitunter, die bilateralen Beziehungen beider Länger verbessern zu wollen. In einer Pressemitteilung von US-Regierungssprecherin Karoline Leavitt zufolge hieß es: „Das Blut und die Schätze, die sowohl die Ukraine als auch Russland in diesen Krieg investiert haben, sollten besser für die Bedürfnisse ihrer Bevölkerung eingesetzt werden.“
Im Anschluss daran verlor US-Präsident Trump zusehends die Geduld gegenüber Russland in der Hoffnung auf ein möglichst zeitnahes Kriegsende. Bereits Ende März zeigte sich Trump „sehr verärgert“ über Putin. Er drohte Russland sogar mit möglichen Sanktionen, sollte Russland einen Waffenstillstand mit der Ukraine verweigern. Putin lenkte darauf für einen 30-tägigen Waffenstillstand ein, der aber betraf lediglich den Energiesektor.
Während die Möglichkeit eines nahenden Treffens von Trump und Putin am Montag aufkam, äußerte sich Trump vor US-Medien bereits einen Tag zuvor hinsichtlich eines möglichen Gesprächs mit Russlands Regierungschef an anderer Stelle. In einem Interview mit NBC’s „Meet the Press“ beteuerte Trump, die EU Staats- und Regierungschefs hätten ihn wiederholt aufgefordert, Putin anzurufen. Dies täten sie, weil der Kremlchef ihre Kommunikationsversuche ignoriert habe, während der Krieg in der Ukraine weitergeht. Zudem betonte der US-Präsident, ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine für möglich zu halten: „Wir denken, dass wir ziemlich nahe dran sind“, beteuerte Trump. (fh)