„Stadt lässt Anwohner im Stich“: Verein fordert mehr Tempo-Kontrollen entlang der Schießstättstraße

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Rund 16 000 Fahrzeuge rollen täglich über die Schießstättstraße. Dort gilt seit Oktober 2019 aus Lärmschutzgründen ein Tempo-30-Limit. © sh

Der Verein „Bürger für Wolfratshauser Umgehungsstraße“ fordert mehr Tempo-Kontrollen entlang der Schießstättstraße und dem Moosbauerweg. Die Anwohner würden sich „von der Stadt im Stich gelassen“ fühlen.

Wolfratshausen – Relativ lange Zeit war es ruhig um den Verein „Bürger für Wolfratshauser Umgehungsstraße“. Jetzt meldet sich Vorsitzender Markus Feigl wieder zu Wort. Seine zentrale Forderung: Eine konsequentere Kontrolle der Tempo-30-Beschränkung auf der Schießstättstraße und dem Moosbauerweg.

Feigl ruft in Erinnerung, dass auf dem Moosbauerweg seit den 1980er-Jahren maximal Tempo 30 erlaubt ist. „Ursprünglich eingeführt, um die Patienten der Kreisklinik sowie die Anwohner vor Gefahren durch zu schnellen Verkehr zu schützen“, schreibt der Vereinschef in einer Pressemitteilung. In den vergangenen Jahren habe sich jedoch vieles verändert: „Entlang des Moosbauerwegs sind Häuser, Senioren- und Pflegeheime sowie Wohnungen für das Pflegepersonal entstanden – und die Verkehrsdichte hat erheblich zugenommen.“

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Mittlerweile „Rennstrecke“ für Paketdienste

Es sei augenfällig, dass immer mehr Autofahrer das Tempo-Limit missachten würden. „Häufig wird der Moosbauerweg als Abkürzung genutzt, insbesondere wenn die Schranken für den Güterzugverkehr Richtung Geretsried geschlossen sind“, so Feigl. Vielen Fahrzeuglenkern sei ihre tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit nicht bewusst.

Im Dezember vergangenen Jahres stellte der Verein „Bürger für Wolfratshauser Umgehungsstraße“ in der Bürgerversammlung den Antrag, im Bereich der Kreisklinik und der Senioren- beziehungsweise Pflegeeinrichtungen elektronische Zeigefinger zu installieren, um Autofahrer auf die Geschwindigkeitsbegrenzung aufmerksam zu machen. „Dieser Antrag wurde jedoch abgelehnt.“ Für Feigl und seine Mitstreiter ist „ein weiteres Problem“: Die Kontrollfrequenz entlang des Moosbauerwegs sei unzureichend. Mehr Kontrollen würden jedoch nicht nur helfen, „die Zahl der Verstöße zu erfassen“, sondern auch den Anwohnern „ein Stück weit mehr Sicherheit bringen“.

Über die Schießstättstraße rollen täglich rund 16 000 Fahrzeuge

Ähnliches gilt in den Augen der Initiative für die Schießstättstraße. Sie ist eine der Hauptverkehrsachsen in der Flößerstadt, über die täglich rund 16 000 Fahrzeuge rollen. „Seit Oktober 2019 gilt hier ganztägig eine Tempo-30-Beschränkung aus Lärmschutzgründen“, so Feigl. Nach seinen Worten hielt sich zu Beginn das Gros der Verkehrsteilnehmer ans Tempolimit – doch inzwischen habe sich die Schießstättstraße insbesondere in den Nachtstunden „zu einer Rennstrecke entwickelt“. Zu den Rasern zählt Feigl Paketdienste und „Containertransporte“.

Zwar würden am helllichten Tag „vereinzelt“ Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt, aber nachts nur sehr selten – „in Ausnahmefällen bis 22 Uhr“. Feigls Fazit: „Es wird zu wenig zu unterschiedlichen Zeitpunkten kontrolliert. Tempo 30 gilt den ganzen Tag.“ Zu allem Überfluss sei die Tempo-30-Beschilderung an einigen Stellen nicht ausreichend sichtbar.

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Feigl: Unfallstatistik vermittelt einen falschen Eindruck

Die Anwohner würden sich „von der Stadt im Stich gelassen“ fühlen, stellt der Wolfratshauser fest. Er plädiert für eine „umfassendere ganztägige Verkehrsüberwachung“. Oftmals würden sich die Behörden auf die Unfallstatistik berufen, die für die Schießstättstraße nur eine geringe Zahl an Unfällen ausweise. Der Eindruck, dass daher keine Maßnahmen ergriffen werden müssen, sei aber falsch. Aus diesem Grund ruft der Verein „Bürger für Wolfratshauser Umgehungsstraße“ dazu auf, „nicht nur Unfälle, sondern auch Beinahe-Unfälle sowie andere gefährliche Situationen zu melden“. Unter der E-Mail-Adresse umgehung-wolfratshausen@freenet.de werden die Meldungen gesammelt und den zuständigen Stellen weitergeleitet.

Feigl: „Stadtverwaltung und Behörden sind aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen und auf die Meldungen der Bürger zu reagieren, um die Lebensqualität in Wolfratshausen zu verbessern und den Verkehrsgefahren auf Moosbauerweg und Schießstättstraße entgegenzuwirken.“

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