Zverev geißelt sich nach Australian Open selbst – Vater und Bruder reagieren völlig gegensätzlich

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Nach der Niederlage bei den Australian Open gegen Jannik Sinner übt Alexander Zverev harsche Selbstkritik. Seine Familie auf der Tribüne reagiert unterschiedlich.

Melbourne – So nah … und doch so fern. Nach dem verlorenen Finale der Australian Open darf Alexander Zverev zwar neben der begehrten Trophäe stehen, sie aber nicht in den australischen Himmel recken. Damit bleibt der Traum des deutschen Tennis-Stars vom ersten Grand-Slam-Titel weiterhin unerfüllt. Nach der Niederlage sucht Zverev die Schuld bei sich selbst – was auf der Tribüne für gemischte Gefühle sorgte.

Zverev kann im Finale der Australian Open keinen einzigen Satz gewinnen

Das finale Match gegen den Italiener Jannik Sinner verlief zur Enttäuschung Zverevs einseitig – schlussendlich musste sich der 27-Jährige mit 3:6, 6:7, 3:6 geschlagen geben und konnte keinen einzigen Satz für sich entscheiden. „Es ist wirklich scheiße, hier zu stehen und die Trophäe nicht berühren zu dürfen“, sagte Zverev nach dem Match sichtlich enttäuscht.

„Aber Jannik, du hast den Sieg mehr als verdient, du bist der Beste der Welt. Du warst einfach so gut, so einfach ist das. Niemand verdient diese Trophäe mehr“, sagte Zverev. Tatsächlich konnte Zverev in diesem Finale wenig ausrichten gegen den übermächtigen Sinner, der durch den jüngsten Erfolg bereits den dritten Grand-Slam-Titel innerhalb eines Jahres feiern konnte (Australian Open 2024, US Open 2024).

Alexander Zverev musste sich erneut in einem Grand-Slam-Finale geschlagen geben. © IMAGO / ABACAPRESS / Icon Sportswire

Zverev-Gegner Sinner dominiert Finale bei Australian Open

Der Italiener dominierte den ersten Satz (6:3) nach Belieben. Im zweiten Satz wurde Zverev dann deutlich stärker und fand endlich zu seinem Spiel. Nach mehreren unterhaltsamen Ballwechseln und einem intensiven Schlagabtausch behielt Sinner im Tie-Break dennoch die Nerven – und setzte sich schließlich mit 7:4 durch.

Im dritten Satz schien Zverev dann spätestens nach dem verlorenen Aufschlagspiel zum 2:4 jegliche Hoffnung auf ein sensationelles Comeback verloren zu haben. Sinner nutzte nach 2:42 Stunden den ersten Matchball und krönte sich zum Champion von Melbourne. Im Halbfinale zuvor hatte sich Zverev nach nur einem Satz gegen Novak Djokovic durchsetzen können.

Zverev übt nach Niederlage bei Australian Open Selbstkritik – Familie reagiert völlig gegensätzlich

Nach dem Match ging der deutsche Tennis-Star dann hart mit sich ins Gericht. „Was mein Team geleistet hat nach meiner Verletzung vor zweieinhalb Jahren, ist unglaublich. Ohne euch wäre ich nicht hier“, erklärte er noch auf dem Court stehend emotional. „Aber ich bin einfach nicht gut genug – so einfach ist das.“

Als nach dieser Selbstgeißelung die Kamera auf die Tribüne schwenkt, wird Zverevs Familie eingefangen. Und die Reaktionen auf diese selbstkritische Aussage hätten nicht unterschiedlicher ausfallen können. Während sein Vater prompt die Daumen in die Höhe reckt und applaudiert, schüttelt Bruder Mischa nur ungläubig den Kopf.

Tennis-Experte Boris Becker fassungslos nach Zverev-Aussage: „Sag doch sowas nich“

TV-Experte Boris Becker reagierte dagegen beinahe fassungslos auf die Worte von Zverev. „Sag doch sowas nicht, Sascha, du bist der zweitbeste Spieler der Welt, mein Gott.“ Auch Sinner versuchte, Zverev nach seinem erneuten Misserfolg in einem Grand-Slam-Finale aufzubauen. „Es ist wieder ein harter Tag für dich. Du bist ein unglaublicher Spieler, glaube weiter an dich“, sagte der 23-Jährige.

In der Tennis-Szene ist man jedenfalls überzeugt, dass Zverev schon bald nicht mehr nur neben einer Grand-Slam-Trophäe stehen muss, sondern sie mit beiden Händen fest umklammern darf. Jetzt muss er nur noch selbst dran glauben. (kus)

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