Rätsel um Tod von Gene Hackman und Ehefrau: Polizei unterlief am Tatort ein Fehler
Die Umstände über das Ableben von Gene Hackman und Betsy Arakawa geben weiter Rätsel auf. Bei den polizeilichen Ermittlungen lief nicht alles nach Plan.
Santa Fe – Die Nachricht vom Tod des zweifachen Oscarpreisträgers Gene Hackman (95) und seiner Frau Betsy Arakawa (63) erschüttert nicht nur die Filmwelt, sondern wirft auch zahlreiche Fragen auf. Ihre Körper wurden am 26. Februar in ihrem Anwesen in Santa Fe, New Mexico, entdeckt. Laut dem US-amerikanischen Ableger von The Sun wurden Hackman und Arakawa in unterschiedlichen Räumen gefunden.
Hackman wurde in der sogenannten Mudroom – eine Art Hauswirtschaftsraum – mit Sonnenbrille und Gehstock am Boden liegend entdeckt, während Arakawa im Badezimmer vorgefunden wurde. Ein toter Hund wurde von der Polizei ebenfalls vorgefunden. Hinweise auf Gewalteinwirkung gab es nicht, doch die Leichen sollen bereits seit etwa neun Tagen unbemerkt in dem Haus gelegen haben.
Polizeifehler bei den Ermittlungen zum Tode von Hollywood-Legende Gene Hackman
Ein Fehler der Beamten sorgt nun für Verwirrung und Misstrauen in der Öffentlichkeit. Ursprünglich meldete das Santa Fe County Sheriff’s Office, dass der tote Hund der Deutsche Schäferhund „Bear“ gewesen sei. Tatsächlich befand sich Bear jedoch wohlauf in einer Haustierbetreuung, gemeinsam mit dem zweiten Hund des Ehepaars, Nikita. Laut Daily Mail stellte sich später heraus, dass das verstorbene Tier der 12-jährige Australian-Kelpie-Mischling Zinna war.
Tierchiropraktikerin Sherry Gaber, eine enge Freundin des Paares, zeigte sich gegenüber USA Today fassungslos über die Verwechslung: „Ich kann das nicht begreifen. Das ergibt einfach keinen Sinn.“ Auch Hundetrainer Joey Padilla, der sich um die Tiere des Paares kümmerte, zeigte sich betroffen: „Gene und Betsy waren äußerst liebevolle Hundebesitzer, sie hätten ihren Tieren niemals Schaden zugefügt.“
Keine CO-Vergiftung oder Fremdeinwirkung: Todesursache weiterhin unklar
In den ersten Tagen der Ermittlungen wurde spekuliert, dass das Paar an einer Kohlenmonoxidvergiftung oder einem Gasleck gestorben sein könnte. Doch Untersuchungen durch die Santa Fe Fire Department und das New Mexico Gas Company ergaben laut The Sun, dass es keinen relevanten Gas- oder Kohlenmonoxidaustritt im Haus gab. Ein winziges Gasleck an einem Herd konnte als Ursache ausgeschlossen werden.
Die Polizei stellte bei der Durchsuchung des Hauses geöffnete Medikamentenflaschen auf einer Badezimmerablage sicher. Laut Daily Mail enthielten diese unter anderem Blutdruck- und Schilddrüsenmedikamente sowie Paracetamol. Sheriff Adam Mendoza erklärte gegenüber der Nachrichtensendung Today, dass die Medikamente ein möglicher Anhaltspunkt für die Todesursache sein könnten, berichtet Daily Mail. Die toxikologischen Untersuchungen könnten allerdings noch Monate dauern.
Es gibt derzeit verschiedene Theorien. Pathologe Dr. Michael Baden zufolge könnte der Herzschrittmacher des 95-jährigen US-Schauspielers eine Rolle gespielt haben. Seiner Theorie nach könnte Betsy Arakawa den toten Hackman entdeckt und anschließend ins Badezimmer geeilt sein, um ihm seine Medikamente zu holen. In der Aufregung könnte sie dabei gestürzt sein.
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Hollywood-Star Gene Hackman
Anfang der 2000er Jahre mit 74 Jahren zog sich Gene Hackman von der Schauspielerei zurück. Er schrieb Bücher, etwa den Bürgerkriegsroman „Escape from Andersonville“ (2008) und den Polizeithriller „Pursuit“ (2013). Er hielt sich bis ins hohe Alter fit. Mit seiner zweiten Frau Betsy Arakawa lebte er fernab von der Traumfabrik Hollywood, im ländlichen Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico. Dort wurden die beiden in ihrem Haus, zusammen mit ihrem Hund, jetzt tot aufgefunden. Hackman wurde 95 Jahre alt. Der Schauspieler hinterlässt drei Kinder: seinen 1960 geborenen Sohn Christopher und seine 1962 und 1966 geborenen Töchter Elizabeth und Leslie.
Weltberühmt wurde der US-Schauspielern 1971 mit seiner Rolle in „French Connection“, für den er die wohl begehrteste Schauspiel-Auszeichnung, den Oscar, erhielt. Seinen zweiten Oscar bekam er 1993 als bester Nebendarsteller für „Erbarmungslos“.
Schauspieler Gene Hackman: Nach Hollywood ein stilles Leben abseits der Öffentlichkeit
Gene Hackman, bekannt aus Filmen wie „French Connection“ und „Erbarmungslos“, zog sich 2004 aus Hollywood zurück und lebte seither mit seiner Ehefrau zurückgezogen in Santa Fe. Laut The New York Times hatten viele Nachbarn das Paar kaum je gesehen. Ein langjähriger Anwohner, James Everett, sagte: „Wir haben nie Kontakt gehabt. Sie lebten sehr privat.“ Trotz seines Rückzugs war Hackman in Hollywood weiterhin hoch angesehen. Seine Kinder aus erster Ehe gaben nach seinem Tod eine emotionale Erklärung ab: „Er war für Millionen ein brillanter Schauspieler, für uns war er einfach nur Papa und Opa. Wir werden ihn schmerzlich vermissen.“
Sheriff Mendoza betonte, dass bislang keine Hinweise auf ein Verbrechen vorlägen, doch die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen. Die Öffnung der Haustür bei der Entdeckung der Leichen wird zwar als „ungewöhnlich“ eingestuft, doch es gibt keine Hinweise auf Einbruch oder körperliche Gewalt. Trotz der vielen offenen Fragen hofft die Polizei, mit den toxikologischen Untersuchungen und weiteren Ermittlungen bald Klarheit zu schaffen. (ls)