Tabus brechen - Inkontinenz offen ansprechen: So reden Sie mit Ihrem Partner darüber

Inkontinenz in der Partnerschaft: ein sensibles Thema

Inkontinenz, eine häufige, aber selten offen thematisierte Erkrankung, kann nicht nur den Alltag, sondern auch das Beziehungsleben stark beeinträchtigen. Gerade in einer Partnerschaft stehen Betroffene oft vor der Frage: Wie spreche ich mit meinem Partner oder meiner Partnerin über meine Inkontinenz?

Das Gespräch vorbereiten

Ein sensibles und persönliches Thema wie Inkontinenz in einem Gespräch anzusprechen, erfordert Mut und Sensibilität. Es ist wichtig, sich gut auf das Gespräch vorzubereiten und einen geeigneten Rahmen zu wählen. Hier einige Vorschläge zur Vorbereitung:

  • Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt: Die Ankündigung, über Inkontinenz sprechen zu wollen, kann bereits ein großer Schritt für die betroffene Person sein. Um sich emotional darauf einzustellen und eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, sollten Sie sorgfältig den passenden Zeitpunkt und Ort wählen. Ein privater Rahmen, vielleicht während eines ruhigen Abends zu Hause, bietet die nötige Ungestörtheit und Intimität. Suchen Sie sich eine ruhige und entspannte Situation, in der Sie ungestört reden können. Vermeiden Sie es, das Thema beiläufig oder unter Zeitdruck anzusprechen.
  • Informationen bereithalten: Es kann hilfreich sein, sich im Vorfeld über das Thema Inkontinenz zu informieren. Ein besseres Verständnis der eigenen Situation hilft, diese dem Partner oder der Partnerin besser erklären zu können. Auch die Kenntnis medizinischer Fakten hilft oft, das Thema klarer und sachlicher zu erklären.
  • Eigene Gefühle ausdrücken: Seien Sie offen für Ihre Gefühle und teilen Sie mit, wie es Ihnen geht. Angst, Scham oder Unsicherheit sind natürliche Reaktionen und übliche Begleiter solcher Gespräche und sollten offen kommuniziert werden.
  • Positiv bleiben: Machen Sie deutlich, dass Inkontinenz eine Krankheit ist, für die man sich nicht schämen muss. Erklären Sie, wie Sie verstanden werden wollen und dass Inkontinenz behandelbar ist und nicht Ihren Wert oder Ihre Identität in der Partnerschaft definiert.

Einfühlsam und offen kommunizieren

Zu Beginn des Gesprächs ist es wichtig, einfühlsam und direkt zu sein. Erklären Sie, was Inkontinenz bedeutet, wie sie sich äußert und wie sie Ihren Alltag beeinflusst. Vermeiden Sie medizinischen Fachjargon und wählen Sie eine Sprache, die Ihr Gesprächspartner versteht. Zum Beispiel: „Inkontinenz bedeutet, dass ich die Kontrolle über meine Blase oder meinen Darm verliere, und das kann manchmal unerwartet passieren.“