Beim Erlebnistag Feuerwehr in Bockhorn, Kirchasch und Grünbach versuchten sich 30 Kinder als Löschtrupps. Die Aktion soll auch Nachwuchs für die Rettungskräfte anlocken.
Bockhorn - Auch wenn sie noch klein sind, so war ihr Einsatz groß: 30 Kinder hatten die drei Feuerwehren Bockhorn, Grünbach und Kirchasch zu einem Erlebnistag eingeladen. Sie durften nicht nur in den oft bestaunten Fahrzeugen mitfahren, sondern auch mit Schläuchen imaginäres Feuer löschen. Dabei war natürlich jede Menge Wasser im Spiel – durchaus willkommen an einem heißen Sommertag.
Der „Löschtrupp“, bestehend aus drei jungen Burschen im Alter zwischen acht und zehn Jahren, rückt entschlossen an. Sie halten ein sogenanntes Hohlstrahlrohr, der erste in der Reihe reguliert schon fast professionell die Wassermenge, mal gezielt in einem Strahl, mal mehr gestreut. „Ihr macht das schon sehr gut“, lobt Björn Landau, Jugendwart bei der Feuerwehr Bockhorn. Jetzt setzen die drei den Wasserstrahl so ein, dass sie damit einen leeren Bierkasten über den Boden des Bauhofs jagen, die Freude ist ihnen anzusehen.
Die 30 Buben und Mädchen lauschen im Feuerwehrhaus gespannt den einführenden Worten des Jugendwarts. Alle bekommen einen Laufzettel von ihm, auf dem verschiedene Stationen vermerkt sind. Auch die Wehren Grünbach und Kirchasch haben spannende Programmpunkte vorbereitet – der Transport zwischen den einzelnen Standorten geschieht standesgemäß in Feuerwehrautos.
Die Bockhorner haben neben dem Spritzen noch das Schlauchwerfen anzubieten. Was im Einsatz schnell gehen muss, zudem idealerweise in die richtige Richtung, wird hier spielerisch bewältigt. Jedes Kind darf einen zusammen gerollten Schlauch auf zehn aufgestellte leere Plastikflaschen werfen. Nicht jedem gelingt das auf Anhieb. Der sechsjährige Mike zeigt sich hier als wahrer Könner: Mindestens sieben Flaschen fallen pro Versuch.
Die Ergebnisse werden eingetragen in die Laufzettel, und dann darf die Gruppe weiter nach Kirchasch. Hier wartet Michael Holub, der dortige Jugendwart, mit einem trickreichen Wasser-Parcours. Aus einem kleinen Planschbecken sollen jeweils zwei Kinder Wasser in eine Schüssel gießen und diese dann zu einer Kübelspritze transportieren. Auf dem Weg dorthin gilt es, Hindernisse zu überwinden: Erst geht‘s unter einem Biertisch durch, danach über eine Bierbank und schließlich durch einen Pylonen-Slalom hin zur Spritze – und das auf Zeit, „um etwas Druck aufzubauen“, wie Feuerwehrmann Holub erklärt.
Endlich haben Moritz (9) und Michael (10) ihr Ziel erreicht, können nun die Spritze mit Wasser befüllen. Und dann, das ist wohl der Höhepunkt der Aktion, dürfen sie per Wasserstrahl fünf leere Becher von einer Bierbank „schießen“. Derweil hat drinnen im Feuerwehrhaus Leonie Fischer alle Türen, Fächer und Schubladen des dort geparkten Löschfahrzeugs geöffnet. Geduldig erklärt sie den Kindern den Inhalt. Und sie zieht eine komplette Feuerwehr-Montur an, samt Stiefeln und Helm,– auch das bei der hochsommerlichen Außentemperatur eine beachtliche Leistung.
Schwitzen müssen die Kinder auch in Grünbach: Dort zielen sie auf eine Spritzwand und demonstrieren in einem Riesen-Memory ihr Feuerwehr-Wissen. „Diese Aktion veranstalten wir bereits zum fünften Mal“, zieht Björn Landau schließlich zufrieden Bilanz. Der Bockhorner Jugendwart betont, dass ein solcher Erlebnistag durchaus geeignet sei, für Feuerwehr-Nachwuchs zu werben.