Im Wald riecht es plötzlich nach Maggi? Spaziergänger sollten schnell reagieren
Spaziergänger oder Hundebesitzer, die im Wald plötzlich einen Maggi-Geruch vernehmen, sollten sehr vorsichtig sein.
Kassel – Statt Straßensmog der Duft nach Erde, Moos und sprießender Natur: Ein schöner Waldspaziergang hilft dabei, den Kopf freizubekommen und zu entspannen. Solange es nicht nach Maggi riecht. Dabei handelt es sich weder um einen schlechten Scherz, noch um einen Schreibfehler, es ist tatsächlich der Geruch nach der bekanntet Würzsoße, der Spaziergänger und vor allem Hundebesitzer im Wald alarmieren sollte.

Maggi-Geruch im Wald kündigt Gefahr an: Worauf Spaziergänger und Hundebesitzer dann achten sollten
Wildschweine sind in den Wäldern keine Seltenheit mehr. Die Deutsche Wildtierstiftung rechnet mit einem Vorkommen von bis zu 1,5 Millionen. In den vergangenen Jahrzehnten habe sich deren Population vervielfacht. Ein Zusammentreffen mit Spaziergängern und Hundebesitzern ist daher durchaus möglich – und kann gefährlich werden. Vor allem, wenn eine Wildschweinmutter mit ihren Kindern unterwegs ist, denn sie hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Zwar ist die Hauptzeit für Wildscheinnachwuchs zwischen Februar und März, ein Antreffen ist aber generell auch ganzjährig möglich. Deshalb sollten Sie nicht nur die Augen und Ohren offen halten, sondern auch vor allem auf Ihre Nase achten, wenn Sie im Wald unterwegs sind.
„Wenn es nach Maggi-Würze riecht, dann ist vermutlich ein Wildschwein in der Nähe“, berichtet Jenifer Calvi von der Deutschen Wildtier Stiftung gegenüber der Deutschen Presseagentur. Wildbiologe Konstantin Börner vom Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung erklärte im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk, dass das aber nicht etwa an der Ernährungsweise der Tiere läge. „Der Geruch nach Maggi ist eine reine Zufälligkeit“, betont er. Aber was sollen Spaziergänger unternehmen, wenn sie plötzlich einem Wildschwein begegnen?
Begegnung mit Wildschwein: Das sollten Spaziergänger und Hundebesitzer jetzt tun
Die Tierschutzorganisation PETA hat eine Reihe von Tipps zusammengestellt, die bei einer Wildschweinbegegnung im Wald beachtet werden sollten:
- Abstand halten und Tieren den Vortritt lassen
- Beachten von Warnsignalen wie: Aufgestellter Schwanz, Schnauben, klappernde Zähne
- Leise und ruhig zurückziehen
Maggi-Geruch im Wald: Darum müssen Hundehalter besonders aufpassen
„Wenn ein Hund ins Unterholz läuft, kann er schnell zum Opfer von Wildschweinen werden“, warnte Uwe Zindel, ehemaliger Leiter des Forstamtes Wolfhagen, bereits vor einiger Zeit eindringlich. Wer nicht wisse, wie sein Hund beim Zusammentreffen mit Wildschweinen reagiere, solle ihn unbedingt anleinen.
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Die Tierärztekammer Berlin weist in einem Infoschreiben außerdem darauf hin, dass Hundebesitzer sich mit ihrem angeleinten Tier schrittweise langsam entfernen sollten. Wenn der Hund bellt, dürfen die Besitzer darauf keinesfalls eingehen. „Jegliches Zureden – auch Schimpfen oder wiederholte Kommandos – begreift der Hund als ‚Mitmachen‘ seines Rudelchefs und fühlt sich in seinem Angriff bestätigt“, heißt es vonseiten der Tierärztekammer. Bei einem freilaufenden Hund gelte zudem: entspannt bleiben und den Vierbeiner ruhig, aber bestimmt zurückrufen. Aber nicht nur die direkte Konfrontation, kann für den Hund gefährlich werden. Zahlreiche Wildschweine übertragen auch die sogenannte Aujeszkysche Krankheit, die bei Haustieren meist tödlich endet.