Der Miesbacher Ortsteil Parsberg tritt kommunalpolitisch eher weniger in den Vordergrund. Doch das wird sich in nächster Zeit ändern. Denn das im Osten gelegene Dorf soll nun großflächig überplant werden.
Parsberg soll größer werden. Aktuell ist geplant, den Ortsteil in Richtung Süden zu erweitern, und zwar auf einer Fläche von 8500 Quadratmetern. Dies wäre sogar verhältnismäßig leicht möglich, weil das Areal bereits im Bebauungsplan als „Gemeinbedarfsfläche“ definiert ist.
Ausgangspunkt für diese Erweiterung ist die Freiwillige Feuerwehr, deren Gerätehaus an der Waldstraße in diesem Zustand auf Dauer nicht mehr tragbar ist. Die Folge: Die Stadt sucht für einen größeren Neubau einen neuen Standort. Dabei rückte das Gelände im Süden in den Blickpunkt, das auch für weitere Projekte Entwicklungsmöglichkeiten bieten könnte. So sucht eine Zimmerei ebenso einen neuen Standort wie die Bereitschaft des Bayerischen Roten Kreuzes in Miesbach (wir berichteten).
Früher Überblick
Diese Situation schilderte die Rathausverwaltung zusammen mit Bürgermeister Gerhard Braunmiller vor Kurzem in Parsberg bei einem Infoabend mit Anwohnern. Wie Bauamtsleiter Lutz Breitwieser auf Nachfrage unserer Zeitung berichtet, ging es darum, den Anwohnern früh einen Überblick zu geben. Und es gab prompt erste Bedenken: So sei dort hinten die Feuerwehr zu weit von der Staatsstraße entfernt – sowohl für die ausrückenden Einsatzfahrzeuge als auch für die zum Einsatz mit ihren Privatautos kommenden Kräfte. Auch die Nähe zur Grundschule wurde als schwierig bewertet.
Feuerwehr an den Ortsrand
Ändern könnte dies – zumindest für die Feuerwehr – eine Ortsranderweiterung in Richtung Staatsstraße, die aber größeren Planungsaufwand bedeuten würde. Das Problem: Es dürften sich neben der Feuerwehr keine sonstigen Bauwerber ohne berechtigtes Interesse ansiedeln. Damit wären auch die interessierten Trachtler aus dem Rennen. Außer sie würden mit ihrem Veranstaltungsraum im Feuerwehrhaus in ein Obergeschoss ziehen. Zu beachten ist dann aber die Höhenentwicklung, denn am Ortsrand braucht es für das Erscheinungsbild des Landschaftsschutzgebiets eine verträgliche Kubatur.
Und eine weitere Hürde gibt es: Das Areal im Süden ist Teil des Landschaftsschutzgebiets Egartenlandschaft, das derzeit vom Landkreis neu festgesetzt wird (wir berichteten). Jedoch kann sich das Fachgebiet Naturschutz am Landratsamt eine Herausnahme vorstellen, wenn eine „dörfliche Struktur“ mit langgezogenen Häusern umgesetzt wird. In der aktuellen Auslegung zum Landschaftsschutz ist besagte Fläche nicht mehr aufgeführt.
Die Erkenntnisse des Treffens hat die Stadt nun gesammelt. Sie sollen in einen neuen Plan einfließen, um sich so schrittweise einer Gesamtlösung anzunähern. Zudem befasst sich der Bauausschuss heute mit der Sicherstellung besagter Zusatzfläche am Ortsrand für das Feuerwehrhaus. Die Sitzung beginnt um 16 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses.