Mücken übertragen seltenes Virus: Erste Todesfälle durch EEE nach zehn Jahren

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Es ist der erste Todesfall seit zehn Jahren. In Massachusetts (USA) starb ein Mann nach einem Mückenstich am seltenen EEE-Virus.

Concord – Mücken sind für viele Menschen vor allem im Sommer lästige Quälgeister. Doch sie können auch als Überträger von Krankheiten gefährlich werden. In diesem Jahr haben bereits vier Menschen im US-Bundesstaat New Hampshire eine Infektion mit dem EEE-Virus (Pferdeenzephalomyelitis) erlitten, von denen einer verstorben ist. Diese Fälle sind die ersten in der Region seit einem Jahrzehnt. Zur Identifizierung von Risikobereichen hat New Hampshire eine Karte veröffentlicht.

Mückenstich
In New Hampshire starben zum ersten Mal seit zehn Jahren Menschen an EEE, die Krankheit wird von Mücken verbreitet. (Symbolbild) © Andreas Gora/Imago

Mückenstiche mit tödlichen Folgen in den USA: Erste EEE-Fälle seit zehn Jahren

Ein 41-jähriger Mann, einer der Verstorbenen, wurde mit einer Erkrankung des zentralen Nervensystems ins Krankenhaus eingeliefert. Dort wurde er positiv auf EEE getestet und verstarb eine Woche später. Seine Familie teilte NBC10 Boston mit, dass er zuvor gesund gewesen war und keine gesundheitlichen Probleme hatte. Obwohl die Krankheit selten ist, verläuft sie schnell und die Symptome ähneln denen einer Grippe. Allerdings ist der Krankheitsverlauf deutlich schwerer. Die US-Gesundheitsbehörde CDC gibt an, dass die Sterblichkeitsrate bei dieser Krankheit bei etwa 30 Prozent liegt. Viele Menschen leiden auch nach überstandener Krankheit an neurologischen Problemen. Bislang gibt es weder eine Impfung noch Medikamente gegen die Krankheit.

„Es besteht ein erhöhtes EEE-Risiko für Menschen unter 15 und über 50 Jahren“, so Michelle Bratti, Beauftragte für Gesundheit und Human Services in Plymouth, Massachusetts, zitiert vom Sender. „Sie lieben die Abend- und Morgendämmerung. In dieser Zeit sind die Mücken am aktivsten“.

EEE-Virus auf dem Vormarsch: US-Bundesstaat weist Risikogebiete aus

Benjamin Chan, der Epidemiologe des Bundesstaates, erklärte, dass das Risiko einer EEE-Virus-Infektion in diesem Jahr in den Neuengland-Staaten im Nordosten der USA erhöht sei. Die Gefahr werde erst mit dem ersten Frost abnehmen. Daher wird empfohlen, sich vor Mückenstichen zu schützen. New Hampshire weist derzeit online Risikogebiete aus, in drei Gemeinden der Region ist das Risiko laut der Karte derzeit erhöht.

Laut CDC waren in den USA in diesem Jahr zuvor vier EEE-Fälle bei Menschen bekannt – in den angrenzenden Bundesstaaten Massachusetts, Vermont sowie in New Jersey und Wisconsin. In besonders gefährdeten Bezirken in Massachusetts sind öffentliche Parks und Grünflächen von der Abenddämmerung bis zum Morgen geschlossen. Die Behörden dort hatten angekündigt, Pestizide aus der Luft gegen Mücken zu versprühen. Auch in Europa verbreiten Mücken gefährliche Krankheiten. So breitet sich das Dengue-Fieber vor allem in Italien aus. Es wird sogar erwogen, Bakterien zur Bekämpfung der tropischen Krankheit einzusetzen. Auch hierzulande besteht Gefahr durch Mücken, denn die tropische Tigermücke breitet sich aus. (kiba/dpa)

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