Schriftzug und Florian-Darstellung zu teuer?

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An der Fassade des neuen Feuerwehrhauses an der Hochfeldstraße sollen ein Schriftzug und eine Darstellung des Schutzpatrons angebracht werden. © THOMAS PLETTENBERG

Ein Schriftzug und die Darstellung des Heiligen Florian sollen an der Fassade des neuen Feuerwehrhauses angebracht werden. Im Stadtrat wurde debattiert, weil die Investition mit 25.000 Euro nicht ganz billig ist.

Tegernsee - Das neue Feuerwehrhaus an der Hochfeldstraße leistet bereits wertvolle Dienste, wenngleich noch an vielen Stellen gearbeitet und eingerichtet werden muss. Auch ist die offizielle Eröffnung und Einweihung erst fürs Frühjahr 2025 geplant. 16,2 Millionen Euro wird der Neubau kosten. Ein Mammut-Projekt, für das 1,4 Millionen Euro an Zuschüssen wieder zurück an die Stadt fließen. Bemerkenswert: Ohne Kreditaufnahme konnte Tegernsee den Bau meistern. Jetzt ging es bei einer Sondersitzung des Stadtrats wieder einmal um das Feuerwehrhaus und auch um die Frage, ob man sich obendrein einen Schriftzug sowie die Darstellung des Heiligen Florian für rund 25 000 Euro inklusive Beleuchtung leisten solle.

Laut Bauamtsleiterin Bettina Koch ist geplant, auf der Westseite Richtung Hochfeldstraße den Schriftzug „Feuerwehr Stadt Tegernsee“ anzubringen. Die Buchstaben sollen auf eine durchgehende Aluschiene montiert werden, LED-Lampen sollen den Schriftzug mit einer Länge von 8,30 Metern und 45 Zentimetern Höhe hinterleuchten. Die Oberfläche der Buchstaben ist eloxiert und in leicht bronzener Farbe wie die Fensterrahmen geplant. Auch die Abbildung des Heiligen Florian, dem Schutzpatron aller Feuerwehrleute, würden die Tegernseer gerne an der Fassade anbringen. Auf 2,20 Meter Höhe und 2,60 Meter Breite würde es die Abbildung bringen, wobei das Material dem des Schriftzugs entsprechen würde. Über die genaue Positionierung der Darstellung könne vor Ort entschieden werden, wenn der Florian hergestellt ist, so der Vorschlag, der zur Debatte stand. Im Raum stehen dafür Kosten von rund 12 000 Euro für den Schriftzug mit Montage sowie rund 7500 Euro für den Schutzpatron, plus Elektroinstallation.

„Viel Geld“, monierte Florian Kohler (BürgerListe) und schlug vor, den Florian eher auf eine Tafel zu setzen, die an der Wand montiert werden könnte. „Das würde die Kosten dramatisch senken“, glaubte Kohler, der zudem vorschlug, einen Grafiker mit dem Erstellen von drei Entwürfen zu beauftragen. Kohler betonte jedoch, nicht generell gegen die Heiligen-Darstellung zu sein.

„Wir haben ein modernes Feuerwehrhaus, da passt eine Tafel nicht“, fand Andreas Feichtner (CSU). Die vorgeschlagene Darstellung passe viel besser, wenngleich er weitere Vorschläge von Künstlern nicht für verkehrt halten würde. Fraktionskollege Markus Schertler betonte, dass sich ein Arbeitskreis der Feuerwehr lange Gedanken gemacht und sich mit dem Thema auseinandergesetzt habe. Er hielt nichts davon, nochmal von vorne anzufangen. Auch Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) erinnerte an die viele Arbeit, die im Feuerwehrhaus stecke. „Seit 2014 trifft sich ein Arbeitskreis der Feuerwehr zweimal wöchentlich und in der Freizeit, um sich einzubringen. Das ist deren Feuerwehrhaus geworden.“ Jetzt gehe es auch um eine Art Anerkennung. „Und da muss man jetzt halt dafür oder dagegen sein.“ Sollte das Gremium die Vorschläge ablehnen, müsse der Stadtrat eine Lösung finden. Dass Missstimmung aufkommt und sich eine „Pro-und-Contra-Feuerwehr-Debatte“ entfache, wolle er in jedem Fall verhindern.

Während Carolin Machl (CSU) ebenso fand, dass man die Zustimmung als Wertschätzung sehen müsse, erlaubte sich Barbara Staudacher (Grüne) dennoch die Frage, ob es so eine barocke, einem „Scherenschnitt ähnelnde“ Darstellung wie vorgeschlagen, sein müsse. Rudolf Gritsch (CSU) machte mit seiner Meinung den Deckel drauf. Was die Feuerwehr für ihr Gebäude erarbeitet habe, habe für ihn oberste Priorität. Das Haus sei hoffentlich für die nächsten hundert Jahre gebaut, deswegen würde er auch nicht mit der Wimper zucken, das veranschlagte Geld auszugeben. „Angesichts des bisherigen Investitions-Volumens ist das Pipifax“, meinte Gritsch flapsig.

Mit 10:2 Stimmen wurden der Schriftzug und die Anbringung der Florian-Darstellung beschlossen. Die genaue Positionierung soll dann erst vor Ort entschieden werden.

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