Rettung für den Tölzer Rehasportverein in Sicht

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Der Tölzer Rehasportverein hat mittlerweile wieder über 200 Mitglieder. Das Archivbild zeigt Sportlehrerin und Therapeutin Monika Kiefersauer (re.) mit Mitgliedern. © arp

Für den während der Corona-Pandemie in finanzielle Schieflage geratenen Tölzer Rehasportverein zeichnet sich offenbar ein Ende der Durststrecke ab. Der Insolvenzverwalter sucht jetzt Interessierte, die in der Vorstandschaft Verantwortung übernehmen.

Bad Tölz – Der vom Amtsgericht Wolfratshausen im Herbst 2020 zum Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Jürgen Müller hat kürzlich den Mitgliedern schriftlich mitgeteilt: „Wir sind über den Berg, stehen vor einem Abschluss des Insolvenzverfahrens und suchen Mitglieder, die sich für das Amt des Vorstands im Verein interessieren.“ Damit der Verein als solcher fortbestehen kann, so Müller, brauche man nun Menschen, die bereit sind, Vorstandsverantwortung zu übernehmen. Interessenten sollen ihre Bereitschaft bis zum 10. März per E-Mail an ihn bekunden (inso@hingerl.com). „Sollte kein Interesse am Fortbestand des Vereins vorhanden sein“, so Müller, „könnte der Verein liquidiert und das Guthaben an die Gläubiger verteilt werden“. In der Rechtsform des Vereins, so gibt er den Mitgliedern zu bedenken, könne man „wirtschaftlich schwierige Situationen besser meistern als in einem Einzelunternehmen oder einer GmbH, da der Verein gemeinschaftsgetragen ist von vielen, die ein Interesse an dessen Fortbestehen haben“.

Mitgliederzahl hat sich stark erholt

Die Situation des Vereins und dessen betriebswirtschaftliche Daten bewertet Müller als günstig. Durch Sanierungsmaßnahmen auf der einen sowie eine verbesserte Einnahmensituation auf der anderen Seite habe man inzwischen die Sorge ausräumen können, dass der Verein keine Zukunft hat: „Eine Vollbefriedigung der Gläubiger steht in Aussicht.“ Die Mitgliederzahl des Vereins habe sich wieder stark erholt. Sie war während der Corona-Krise von über 200 auf 130 abgestürzt und sei jetzt wieder auf über 200 gestiegen.

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Hauptamtliche Kräfte führen das operative Geschäft

Der Rehasportverein hat seine Trainingsräume im Dachgeschoß des Sparkassengebäudes in der Marktstraße. Aktuell hat der Verein vier hauptamtlich Beschäftigte, darunter eine Vollzeit- und eine Teilzeitkraft sowie zwei geringfügig Beschäftigte. Es könnte sogar eine weitere Stelle besetzt werden, falls man eine entsprechend qualifizierte Fachkraft findet. Das gesamte arbeitsintensive, operative Geschäft (Trainingsanleitung, Kurse, Beratung, Mitgliederverwaltung, Organisation, Abrechnungen und so weiter) übernehmen im Verein die hauptamtlichen Kräfte. Extern vergeben, also ausgelagert sind Buchhaltung und alle steuerlichen Vorgänge. Die mit der Übernahme eines Vorstandsamtes verbundene Arbeitsbelastung und das damit verbundene Risiko sind aus Sicht von Müller damit „überschaubar“, zumal sich das nach Abschluss des Insolvenzverfahrens über eine Vorstandshaftpflicht absichern lasse.

Treffen geplant

Das weitere Vorgehen sieht so aus: Sobald Interessenten für den Vorstand identifiziert sind, möchte Müller zu einem Treffen einladen, die betriebswirtschaftlichen Daten besprechen und notwendige Satzungsänderungen (zum Beispiel eine stark verkürzte Wahlperiode des Vorstands) abstimmen. Sodann sollen eine Gläubiger- und eine Mitgliederversammlung einberufen werden, um alle notwendigen Beschlüsse zu fassen. (Rainer Bannier)

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